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14:00 Uhr - 18.08.2015

Komax zwischen Top und Flop

Mit Maschinen für die Kabelverarbeitung verdient die Gruppe sehr gut. Mit Medtech-Anlagen verliert sie Geld – wie lange noch?

«Gute Ergebnisse» meldet Komax (KOMN 166 -0.9%) für das Erstsemester. In der Tat erreichte die Gruppe ein organisches Umsatzwachstum von 4,7%. Mit unveränderten Währungsverhältnissen stieg die Betriebsmarge von 13,1 auf 14,2%, in Franken waren es 12,3%.

zoomDer starke Franken hatte zudem einen Währungsverlust von rund 5 Mio. Fr. zur Folge, der das Finanzergebnis schmälerte. Der Gewinn blieb daher, wenngleich klar höher als im Vorjahressemester, unter den Erwartungen der ­Finanzanalysten. Im Halbjahresresultat 2014 war das Ergebnis der Solarsparte in den «nicht fortgeführten Aktivitäten» zu 100% enthalten. Nun sind es nach einem Management-Buyout noch 25%.

Die eine Sparte mit 19% operativer Marge…

Auf Spartenebene allerdings könnte das Resultat unterschiedlicher nicht sein. Komax Wire, die Kabelverarbeitungsmaschinen herstellt, profitiert vom Trend zur Automatisierung und Elektronifizierung, vor allem in der Automobilproduktion.

Dank unverändert guter Nachfrage aus dieser Branche und Innovationskraft – hohe 8% des Umsatzes werden in Forschung und Entwicklung investiert – wuchsen die Einnahmen organisch 10%, nach 12% im ganzen 2014. Die operative Marge blieb mit 19% hoch. Ein 14% höherer Auftragseingang lässt zudem eine Fortsetzung der regen Geschäftsaktivität erwarten.

… die andere mit einem Betriebsverlust

Ganz anders Komax Medtech, die Anlagen für die automatische Montage medizintechnischer Hilfsmittel anbietet. Ihr Umsatz schrumpfte 12% auf 28 Mio. Fr. Nachdem sich die Sparte zwei Jahre lang knapp in den schwarzen Zahlen gehalten hatte, resultierte inklusive Restrukturierungsaufwand ein Betriebsverlust von 1,8 Mio. Fr.

Die Kapazitäten am Hauptstandort La Chaux-de-Fonds, dessen Konkurrenzfähigkeit durch den Franken beeinträchtigt wird, waren ­ungenügend ausgelastet. Der im März angekündigte Abbau um 40 von 150 Arbeitsplätzen ist abgeschlossen, der positive Effekt wird sich jedoch erst 2016 voll in der Erfolgsrechnung auswirken.

Das Management rechnet für das zweite Semester mit einer Zunahme des Bestellungseingangs von Medtech. In der Pipeline sind mehrere grössere Projekte. Wann genau sie von den Kunden abgerufen und von Komax verbucht werden, lässt sich allerdings nicht sagen. Die Resultate sollen sich verbessern, doch dürfte die Sparte in den roten Zahlen verharren.

Warum an Medtech festhalten?

Ob Komax an Medtech festhält, bleibt offen. Zu der vor fünf ­Monaten angekündigten Überprüfung sämtlicher strategischer Optionen sagt Komax bloss, sie verlaufe nach Plan.

Gemäss dem Analysten der Bank Vontobel (VONN 52.25 0.58%) unterstreichen die Zahlen «die Notwendigkeit, den Bereich in diesem Jahr zu verkaufen». Die Neue Helvetische Bank schreibt: «Eine Konzentration auf das Wire-Geschäft würde uns am besten gefallen. Dies würde weiteres Aufwärtspotenzial für die Aktien freisetzen.» Es wird sich lohnen, die mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 15 (2016) bewerteten und eine Dividendenrendite von 3,3% versprechenden Valoren zu halten.

Die komplette Historie zu Komax finden Sie hier.

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