Mehrere chinesische Unternehmen kommen ins Visier der Bankenaufsicht. Darunter soll sich laut «Financial Times» auch Dufry-Grossaktionär HNA befinden.
Die chinesische Bankenaufsicht hat Banken angewiesen, die Risiken zu untersuchen, die von gewissen riesigen Unternehmen ausgehen. Im Fokus sind vor allem diejenigen, die in letzter Zeit für viel Geld im Ausland Unternehmen aufgekauft haben.
Konkret sind die Banken gemäss «Financial Times» angewiesen, ihre Kreditbeziehung zu den Unternehmen Dalian Wanda, Fosun International, HNA sowie zum Versicherer Anbang zu untersuchen. Als Quellen dienen der FT ein hochrangiger Banker sowie ein Behördenvertreter, die beide nicht namentlich genannt werden.
Die Journalisten beziehen sich zudem auf eine interne E-Mail der ICBC Bank, die entsprechende Instruktionen der Risikoüberwachung enthält.
HNA hat in der Schweiz im vorigen Jahr den Airline-Caterer Gategroup (Gategroup 0 0%) übernommen und hat sich jüngst mit 20,9% am Duty-Free-Detaillisten Dufry (DUFN 161.6 -0.68%) beteiligt. Frühere Übernahmen waren die flugnahen Betriebe Swissport und SR Technics. HNA hat ebenso einen Anteil von 9,9% an der Deutschen Bank gekauft.
Fosun hat die Resortkette Club Med übernommen und hält Anteile am Reisekonzern Thomas Cook (TCG 90.1 -2.38%). Auch die deutsche Privatbank Hauck & Aufhäuser gehört zum Konglomerat.
Offenbar sind die Regulatoren in China besorgt, dass diese Unternehmen sich auf riskante Art verschuldet haben, um die Akquisitionen im Ausland zu stemmen. Die Rede ist von hochverzinslichen Finanzprodukten.
Vermutlich steht diese jüngste Aktion auch im Zusammenhang mit der Verhaftung des Chefs der Anbang-Versicherung, Wu Xiaohui. Die Versicherung hat sich im Ausland ein Riesenportfolio von Lebensversicherern zusammengekauft, aber auch eine Belgische Bank und Luxushotels, darunter das Waldorf Astoria in New York.
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