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14:50 Uhr - 13.01.2015

Bossard wird 2015 Umsatz und Gewinn deutlich steigern

Im laufenden Jahr sollte sich das organische Wachstum beschleunigen. Dazu kommt der positive Effekt von drei Akquisitionen.

Das nach unten revidierte Umsatzziel knapp verfehlt – so lautet eine Einschätzung erster Zahlen, die Bossard heute Dienstag geliefert hat. Das in der indus­triellen Befestigungstechnik positionierte Unternehmen litt im vierten Quartal nach wie vor unter dem starken Franken (trotz Dollarhausse) und der deutlich ­sinkenden Nachfrage des grössten US-Kunden, des Landmaschinenanbieters John Deere.

Zudem hat der ameri­kanische Elektroautohersteller Tesla neue Produktionskapazitäten verzögert hochgefahren; die ersten Einnahmen aus dem Vertrag verschieben sich deshalb ins erste Quartal 2015. Bossard liefert sämtliche Schrauben und Nieten für die Elektrofahrzeuge, im Wert von 140 Mio. $, verteilt auf drei Jahre. Ob und inwieweit sich der Zerfall des Erdölpreises auf die Nachfrage nach Elektroautos auswirken wird, muss sich zeigen.

Marge vermutlich leicht gesteigert

Gleichwohl sollte es Bossard gelungen sein, die operative Marge des Vorjahrs von 11,8% leicht zu steigern. Demzufolge ist mit etwas mehr Gewinn und einer mindestens gehaltenen Dividende zu rechnen (Rendite knapp 3%). Genaueres folgt am 4. März an der Bilanzpressekonferenz. Weil das Unternehmen bloss auf ein bis zwei Monate hinaus planen kann, wird wie üblich erst dann eine Prognose für 2015 abgegeben.

Besonders Europa – mit einem ­Umsatzanteil von fast zwei Dritteln – ist laut Finanzchef Stephan Zehnder schwer einzuschätzen. Eine organische Umsatz­steigerung von 2 bis 3% sollte drin liegen. In den USA wird der Umfang der Liefe­rungen an Deere weiter abnehmen; der US-Konzern selbst erwartet 15% weniger Umsatz. Der Tesla-Auftrag dürfte die ­Einbusse jedoch mehr als kompensieren. In Asien ist mit einem hohen einstelligen Umsatzwachstum zu rechnen.

Aktien werden Rückstand aufholen

In der Summe ergäbe das ­ein  organisches Wachstum von 4 bis 6%. Dazu kommt ein Mehrumsatz von etwa 57 Mio. Fr. aus drei Akquisitionen; das entspricht 8 bis 9% des Unternehmenstotals. Das Ziel eines Gesamtumsatzes von 700 Mio. Fr. bis Ende 2015 ist also durchaus erreichbar. Wie der Finanzchef gegenüber «Finanz und Wirtschaft» ­betont, haben die Übernahmen keine ­Beeinträchtigung der Marge zur Folge.

Die Bossard-Aktien haben sich im vergangenen Jahr unterdurchschnittlich zum Gesamtmarkt entwickelt und notieren derzeit unter dem Stand von Anfang 2015.  Sie sind mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 13 moderat bewertet. Die Voraussetzungen sind intakt, dass das im Frühjahr 2014 erreichte Allzeithoch von knapp 130 Fr. (+18%) im Jahresverlauf erneut touchiert wird.

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