Die Quartalszahlen des Luxusriesen liegen knapp über den Erwartungen. Auch Uhren und Schmuckwaren schlagen sich besser als befürchtet.
Mit seinen drei Marken Hublot, Tag Heuer und Zenith deckt LVMH (MC 402 -2.59%) nur einen kleinen Teil der Schweizer Uhrenbranche ab. Dennoch bieten die Quartalszahlen des französischen Luxusgüterkonzerns einen Einblick, in welche Richtung sich der Umsatz von Swatch Group (UHR 209 -2.7%) und Richemont (CFR 61.3 -2.48%) entwickeln könnte.
Zwar war der Verkauf von Uhren und Schmuckwaren bei LVMH auch im dritten Quartal noch rückläufig. Doch das Minus von 14% gegenüber dem dritten Quartal des Vorjahres lag über den Konsensschätzungen. Diese gingen von einem Minus von 16% aus. Nach dem abrupten Einbruch im zweiten Quartal liegen Uhren und Schmuckwaren nach neun Monaten aber immer noch gut 30% hinter den Vergleichswerten aus dem Vorjahr zurück.
Deutlich besser präsentiert sich LVMH auf Konzernebene, wo die Umsatzzahlen im dritten Quartal ohne Berücksichtigung der Wechselkursschwankungen gegenüber 2019 7% tiefer lagen. Auch hier lag LVMH über den Analystenschätzungen, die ein Umsatzminus von 10% vorhergesagt hatten.
Nach neun Monaten liegt der Umsatz von LVMH bei knapp über 30 Mrd. €. Das sind 21% weniger als im Vorjahr (38,4 Mrd €). Gewinnzahlen werden bei den Zwischenabschlüssen keine ausgewiesen.
Stark bei Lederwaren
Weiterhin stark läuft das Geschäft mit Lederwaren, vor allem mit den Handtaschen von Louis Vuitton, Dieses Segment kehrte zwischen Juli und September überraschend wieder zu deutlichem Wachstum zurück. Der Bereich mit Weinen und Spirituosen kehrte annähernd wieder auf das Niveau des Vorjahres zurück. Auch damit hatten die Finanzanalysten nicht gerechnet.
Die Zahlen von LVMH könnten am Freitag den Schweizer Uhrenaktien Swatch Group und Richemont Aufwind verleihen, nachdem diese am Donnerstag im Gleichklang mit dem Markt deutlich an Wert eingebüsst hatten.
Verhaltener Ausblick
Zumindest lässt sich aus dem Quartalsbericht lesen, dass die Erholung im Uhrenmarkt sich fortsetzt. Das zeigen auch Zahlen vom September für Grossbritannien. In diesem Markt, für Schweizer Uhrenhersteller einer der sechs wichtigsten, sind 10% mehr Uhren verkauft worden als im gleichen Zeitabschnitt ein Jahr zuvor.
Für den weiteren Jahreverlauf bleibt LMVH allerdings vage. Man sei bestrebt, in diesen turbulenten Zeiten Vorsicht walten zu lassen, auf Kostenkontrolle zu achten und nur selektiv zu investieren.
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