Seit September führt Markus Meier die Geschäfte des Hauseigentümerverbands Schweiz. Er will den Verband auf der Erfolgsschiene halten und weiter entwickeln.
Der HEV ist einer der grössten Verbände der Schweiz: Er zählt mehr als 330 000 Mitglieder, die in 117 lokalen Sektionen organisiert sind. Mit diesen Zahlen ist auch schon eine der Hauptmotivationen genannt, warum sich Markus Meier für die frei gewordene Stelle des Direktors interessiert hat – sein Vorgänger Ansgar Gmür ist nach langjähriger Amtszeit in Pension gegangen. Meier sah im Alter von 56 Jahren eine herausfordernde Chance, etwas Neues in Angriff zu nehmen – auf einen Wechsel von der kantonalen auf die schweizerische Ebene –, und er hat sie ergriffen.
Die Förderung des Wohneigentums ist Meier eine Herzensangelegenheit und zugleich ein zentraler Teil seines politischen Credos. Dazu gehört auch die Stärkung der Eigenverantwortung des Einzelnen – er sieht sich auf dem Boden der liberalen Marktwirtschaft. Diese Werte vertritt er auch im Baselbieter Landrat, dem Parlament des Kantons Basel-Landschaft, in dem er für die SVP sitzt. Auch mit der neuen Aufgabe will er dieses Mandat behalten – er tritt in den Wahlen Ende März des kommenden Jahres wieder an.
Meier schloss 1980 eine kaufmännische Lehre ab und bildete sich danach in Richtung Marketing weiter. Er erwarb 1990 den «Marketingplaner mit eidg. Fachausweis» und zwei Jahre später das Zertifikat «Verkaufs-Manager» der Hochschule St. Gallen. 1993 heuerte er bei der Wirtschaftskammer Baselland an, dem früheren kantonalen Gewerbeverband. Er wurde 2000 zum Vizedirektor befördert. In dieser Funktion betreute er verschiedene Verbandsmandate, so bis 2012 auch dasjenige des kantonalen Hauseigentümerverbands, den er anschliessend bis 2018 präsidierte.
Ein zentrales Anliegen als Direktor des HEV ist ihm die Abschaffung der Besteuerung des Eigenmietwerts. Dieser «alte Zopf» gehöre endlich abgeschnitten. Es sei kaum erklärbar, warum jemand ein fiktives Einkommen zu besteuern habe, zumal es dies nirgends sonst gebe.
Derzeit ist eine entsprechende Vorlage in Ausarbeitung. Gemäss Meier ist man so nahe an einer Lösung wie wohl noch nie. Er erachtet es als gutes Zeichen, dass die Wirtschaftskommission des Ständerats (die kleine Kammer hat in diesem Geschäft bisher eher gebremst) nun vorwärtsmacht. Allerdings ist sich Meier bewusst, dass die Abschaffung nicht in wenigen Monaten spruchreif wird; er weiss, dass das eher noch Jahre in Anspruch nehmen dürfte.
Erheblichen Revisionsbedarf sieht er auch im Mietrecht. Er erachtet den Bereich als zu stark reguliert. Für ihn ist die Regulierung zudem asymmetrisch, der Vermieter als Risikokapitalgeber stehe mit dem «Rücken zur Wand», in der Politik würden die Mieterinteressen stärker gewichtet. Meier ist allerdings Realist genug, um zu erkennen, dass Anpassungen in diesem Bereich noch schwieriger sind als im Eigenmietwert.
Der neue Chef sieht seinen Führungsstil partizipativ; er fühlt sich weder als Diktator noch als Kommandant einer Armee. Meier will Verantwortung und Kompetenzen delegieren und in und mit dem Team arbeiten. Sein Ziel ist es, dass die Geschäftsstelle des HEV als «verschworener Haufen» agiert.
Die zeitliche Belastung wird für Meier im neuen Amt wohl noch grösser werden als zuvor. Vor allem wird er mehr unterwegs sein, kreuz und quer durch die Schweiz. Umso wichtiger ist ihm der Ausgleich dazu, dass er die Batterien auch aufladen kann. Im Vordergrund steht die Familie. Meier ist verheiratet und Vater eines erwachsenen Sohns. Das Aufladen geschieht einerseits «im und ums Haus herum» – das natürlich ihm und seiner Frau gehört – wo er gerne werkelt und den Rasen mäht.
Wichtig ist ihm daneben auch sportliche Betätigung: Er ist begeisterter Sporttaucher, schwingt sich gerne auf sein Rennvelo, erwandert die Landschaft und ist im Winter auf den Skipisten anzutreffen. Und, last but not least, ist Meier auch ein Genussmensch – einem guten Glas Wein und einem schönen Essen nicht abgeneigt.
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