Zwei Wochen vor den Neuwahlen in Grossbritannien fällt die heimische Währung. Grund dafür sind die jüngsten Wahlprognosen.
Das Pfund Sterling fällt am Freitag auf den tiefsten Stand seit zwei Wochen. Gegenüber dem Dollar notiert die britische Valuta bei 1.2860 $ und damit deutlich tiefer als noch zu Wochenbeginn. Auch gegenüber dem Franken fällt das Pfund wieder unter 1.25 Fr.
Die Anleger wurden von der jüngsten Wahlumfrage der Organisation Yougov aufgeschreckt. Ihr zufolge hat sich der Vorsprung der regierenden Tories auf die Oppositionspartei Labour deutlich reduziert. Die Tories liegen derzeit noch gut 5 Prozentpunkte voraus, vor einem Monat hatte der Abstand noch 20 Prozentpunkte betragen.
Die neuesten Zahlen kommen nur einen Tag nachdem das Office for National Statistics (ONS) die Schätzung des Wirtschaftswachstums Grossbritanniens für das erste Quartal von 0,3 auf 0,2% reduziert hat. Dies ist das schwächste Quartalsergebnis seit dem Jahresauftakt 2016 und liegt deutlich unter europäischen Vergleichswerten. Die Eurozone hat zwischen Januar und März 0,5% zugelegt, Spanien ist gar 0,8% gewachsen.
Bei der Ankündigung der Parlaments-Neuwahlen im April hatten die Devisenmärkte auf einen deutlichen Wahlsieg der regierenden Theresa May gesetzt. Meinungsumfragen gingen davon aus, dass sie nach den Neuwahlen mit einer komfortablen Mehrheit im britischen Unterhaus regieren könne. Derzeit verfügt die Premierministerin gerade mal über siebzehn Stimmen mehr als die Opposition.
Eine deutlichere Rückendeckung hätte Mays Position in den Austrittsverhandlungen mit der Europäischen Union gestärkt. Diese Aussichten trieben das Pfund in den vergangenen Wochen sowohl gegenüber dem Dollar wie dem Franken über die Marke von 1.30.
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