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07:25 Uhr - 24.02.2015

Oerlikon wächst vor allem dank Metco

Der Umbau des Industriekonzerns führt zu einem stabileren Gewinnverlauf. Das gibt der Aktie Anlagequalität.

Oerlikon hat sich in den letzten Jahren grundlegend verändert: Mit dem Verkauf der Solarsparte und des Naturfaser­geschäfts (Saurer-Spinnmaschinen) ist man aus volatilen, hochzyklischen und kapitalintensiven Geschäften ausgestiegen, während die Akquisition des Ober­flächenspezialisten Metco (von Sulzer (SUN 117.5 0.43%)) und frühere kleine Zukäufe das stabile, serviceorientierte Geschäft stärkten. ­­Zuletzt wurde die kleine Sparte Advanced Technologies verkauft, die forschungs­intensiv war und kaum etwas zum ­Gewinn beigetragen hatte.

Höhere Dividende

Diese Umgestaltung hin zu einer ­Verstetigung des Geschäftsaufkommens macht es auch möglich, dass nun die ­Dividendenausschüttungsquote von 40 auf 50% erhöht wird, was eine Dividendenerhöhung um 3 auf 30 Rp. ermöglicht.
Die Resultate des letzten Jahrs stehen ganz unter dem Einfluss der Metco-Übernahme, die für sieben Monate konsolidiert wurde. Daraus kam neuer Umsatz von 423 Mio. Fr. in die Erfolgsrechnung von Oerlikon, während von Advanced Technologies 113 Mio. Fr. wegfielen. Daraus lässt sich ein organischer Umsatz­zuwachs von rund 20 Mio. Fr. oder 0,7% errechnen. Der Bestellungseingang war auf organischer Basis rückläufig. Drei der vier Segmente melden denn auch niedrigere Bestellungen: Manmade Fibers –16%, Drive Systems –1% und Vacuum –6%.

Betriebsgewinn (Ebit) und Gewinn konnten nicht mit dem Ebitda mithalten, weil Kosten und Amortisationen für Metco angefallen sind und die Veräusserung von Advanced Technologies eine Wertberich­tigung nach sich gezogen hat.
Unter dem Strich resultiert ein Gewinn von 202 Mio. Fr. Das fortgeführte Geschäft (ohne Advanced Technologies) kommt auf 247 Mio. Fr. bzw. 72 Rp. pro Aktie.

Für 2015 rechnet Oerlikon – auf Basis der Währungsverhältnisse von letztem Jahr – mit einem Umsatzplus von 5% und einem 10% höheren Bestellungseingang. Treiber wird aber auch hier Metco sein, die 2015 erstmals für ein ganzes Jahr kon­solidiert wird.

Boom in China läuft aus

Dass die Prognose für den Bestellungseingang höher ist als für den Umsatz hängt vor allem am Segment Manmade
Fibers, wo der letztjährige, hohe Rückgang im Bestellungseingang nun auf den ­Umsatz durchschlägt, während sich der Bestellungseingang stabilisieren sollte. Manmade Fibers hat einen mehrjährigen Boom in China hinter sich, der nun, parallel zum dortigen Fünfjahresplan, ausläuft.

Die Beeinträchtigung durch den harten Franken beziffert Finanzchef Jürg ­Fedier beim Umsatz auf 11 bis 12%. Doch basieren diese Zahlen auf Berechnungen von Ende Januar, was sie etwas relativiert, weil der Franken inzwischen etwas schwächer geworden ist.

Moderat bewertet

Möglich ist, dass der Gewinn 2015 in ­Lokalwährungen um etwa 10% steigt, doch dürften davon fünf Prozentpunkte vom Franken ausradiert werden. Ent­sprechend sollte ein Gewinn pro Aktie von etwa 75 Rp. (vor Einmaleffekten) möglich sein. Damit sind Oerlikon mit einem Kurs-Gewinn-­Verhältnis von 16 recht moderat bewertet (ABB (ABBN 20.4 0.15%): 17, Sulzer: 23, Georg Fischer (FI-N 659.5 5.6%): 14), vor allem, wenn berücksichtigt wird, dass das Geschäft heute weniger ­risikoreich ist als noch vor zwei, drei Jahren.
Werden zudem die Amortisationen auf dem immateriellen Wert von Metco herausgerechnet, so ist ein Gewinn pro Aktie von 85 Rp. für 2015 möglich (KGV 14). Das macht die Aktie durchaus kaufenswert.

Die komplette Historie zu OC Oerlikon finden Sie hier.»

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