Ein Grossinvestor erleichtert die Kapitalerhöhung.
Kuros Biosciences (KURN 2.36 -2.07%) führt eine Aktienkapitalerhöhung durch und beschafft 12,5 Mio. Fr. frisches Kapital. Die Aktionäre zeichneten im Rahmen eines Bezugsrechts bis am Montagmittag 36,3% der neu geschaffenen Aktien à 1.95 Fr. Die niederländische Investmentgesellschaft Optiverder B. V. hatte schon zuvor Interesse an Papieren zum selben Preis für knapp 5,5 Mio. Fr. bekundet.
Die weniger als 1,3 Mio. verbliebenen Aktien (von maximal 6,4 Mio.) konnten am Dienstag bei institutionellen Anlegern platziert werden. Die Kapitalerhöhung ist damit ein Erfolg. Der erzielte Betrag übertrifft das obere Ende des angestrebten Rahmens von 6 bis 12 Mio. Fr. Offenbar befanden die Aktionäre die erneute Mittelbeschaffung als sinnvoll. Schon bei der Ankündigung Ende Oktober reagierte der Aktienkurs mit relativ geringen Abgaben von 10%.
In der Platzierung notierten die Papiere am Montag und Dienstag stabil, obgleich schon absehbar war, dass sie zu einer Verwässerung des bestehenden Kapitals von mehr als 20% führen wird. Nun werden es gar mehr als 28%. Die Transaktion soll kommenden Freitag über die Bühne gehen. Die neuen Papiere würden am gleichen Tag noch an der SIX gelistet, teilte Kuros mit.
Verkauf ankurbeln
Kuros hatte erklärt, das neue Geld werde für den Ausbau der Verkaufsorganisation benötigt. In den USA soll sie von vier auf bis zu dreissig Personen wachsen, wie CEO Joost de Bruijn vor knapp drei Wochen der «Finanz und Wirtschaft» sagte. Er verspricht sich, so den Absatz des Knochenersatzprodukts MagnetOS deutlich zu steigern.
Das Granulat wurde 2017 bei Operationen zur Versteifung von Rückenwirbeln zugelassen und Ende 2018 auch bei Knochenoperationen in den Extremitäten und dem Becken. Es fördert die Entstehung eigenen Knochenmaterials und verwächst mit diesem. Als im September eine Studie veröffentlicht wurde, die die Gleichwertigkeit von MagnetOS mit der Transplantation eigener Knochenpartikel zeigte, sprang der Aktienkurs kurzzeitig von 1,40 auf über 4 Fr.
«Übernahmekandidat»
Eine Analystin von Octavian schätzte das jährliche Marktpotenzial bis 2033 auf 100 Mio. Fr. Dieses Jahr sollen es rund 3 Mio. werden. De Bruijn zeigte sich angesichts der guten Studienresultate zuversichtlich, dass nun ein Wachstumsschub möglich ist. Von heute auf Morgen geht das aber nicht.
Ein noch umsatzträchtigerer Produktkandidat ist Fibrin-PTH (Kur 113). Eine Phase-II-Studie für das Gel bei Wirbelsäulenversteifungen soll demnächst beginnen. Sein Marktpotenzial liegt gemäss Octavian bei rund 500 Mio. $.
Es könnte auch ein Produkt des US-Branchenriesen Medtronic ersetzen, da es zu weniger Komplikationen führen dürfte. Olav Zilian, Analyst von Mirabaud Securities, betrachtet Kuros deshalb als Übernahmeziel. Die für Frühling 2021 erwarteten Zwischenresultate könnten einen Deal auslösen.
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