Das Resultat 2016 zeigt Fortschritte des Detailhändlers. Es wird eine stabile Dividende von 12.50 Fr. je Aktie bezahlt.
Lange hat Valora (VALN 331 -1.12%) den Ruf einer ewigen Baustelle gehabt. Doch die Wahrnehmung des Detailhändlers, bekannt für seine Kioske und andere kleinflächigen Verkaufsstellen, hat sich in den jüngsten Jahren geändert. Das Management mit CEO Michael Mueller und Finanzchef Tobias Knechtle, beide seit 2014 im Amt, hat sich Vertrauen an der Börse erworben. Das ist wichtig, auch mit Blick auf seine Mittelfristziele.
Glaubwürdigkeit steigt
Ein zentrales Ziel ist eine Betriebsgewinnmarge auf Stufe Ebit von 4%, frühestens erreichbar 2018. Knechtle hat dieses Ziel an der Präsentation des Ergebnisses 2016 bekräftigt, auch wenn er weiss, dass es im Markt «als ambitioniert» eingeschätzt worden ist.
Doch mit den Fortschritten steigt die Glaubwürdigkeit der Ziele. Valora hat sich letztes Jahr weiter verbessert. Der Ebit stieg 31% auf 72,3 Mio. Fr., was einer Margenverbesserung von 2,7 auf 3,4% gleichkam. Ohne einen Transaktionseffekt betrug der Ebit 68,5 Mio. Fr. Gemessen daran erwartet die Valora-Führung für 2017 einen Anstieg um 15% in die Region von 79 Mio. Fr. Das ist mehr, als der Markt bisher erhofft hat.
Innovation und Expansion nötig
Mit Blick auf das schwierige Umfeld im Schweizer Detailhandel, das nach CEO Mueller in den kommenden Jahren einen volatilen Umsatzverlauf erwarten lässt, braucht es für Ergebnisfortschritte verschiedenes: weitere Effizienzverbesserungen, Innovationen und Expansion.
Punkto Innovation geht es auch darum, digitale Geschäftsideen zu fördern. Dazu gehören neue Apps, wie die Smartphone-App für Spettacolo-Cafés, mit der man seinen Kaffee (Kaffee 131.705 0.04%) und anderes vorbestellen und zahlen kann. Auch über solche Instrumente will die Valora-Gruppe eine Schwachstelle angehen und noch fehlende Kenntnisse über die Kunden und ihre Wünsche erlangen.
Punkto Expansion hat Valora im Januar die US-Gesellschaft Pretzel Baron übernommen und kann nun die Laugengebäcke für den attraktiven US-Markt, der bisher über deutsche Werke beliefert wurde, auch vor Ort herstellen. Dies kann indes nur ein erster Schritt sein, eine Art Versuchsballon.
Von den im vergangenen Jahr um 8% auf 49 Mio. Fr. gestiegenen Investitionsausgaben entfielen 48% auf Unterhaltsinvestitionen und 52% auf Innovationen und Expansion. Das zeigt für Knechtle, dass man nicht nur das bestehende Geschäft «melke». Doch solle auch selektiv investiert werden.
Bewertung nimmt viel vorweg
Die Entwicklung von Valora hängt an den Fähigkeiten des Managements, seine Vorstellungen umzusetzen. Der Markt hat, offenbar im Vertrauen darauf, aber schon viel vorweggenommen: Die Aktien haben seit Anfang 2016 gut 60% zugelegt. Gemessen am geschätzten Gewinn für 2017 von 14.50 Fr. je Aktie weisen sie ein hohes Kurs-Gewinn-Verhältnis von 23 auf. Die Dividende bleibt stabil, zum fünften Mal hintereinander werden 12.50 Fr. je Aktie bezahlt. Daraus errechnet sich eine nach wie vor attraktive Rendite von 3,8%.
Die komplette Historie zu Valora finden Sie hier »
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