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08:14 Uhr - 19.11.2014

Privatbanker erwarten Konsolidierung

Eine Umfrage unter Privatbankern hat ergeben, dass die Mehrheit mit einer Zunahme von Akquisitionen im Private Banking rechnet.

Die Branche der Privatbanken steht auch in Europa vor tiefgreifenden strukturellen Veränderungen: Mehr als 90% der leitenden Mitarbeiter europäischer Wealth-Manager erwarten eine Konsolidierung – und dies in einer Phase, in der die Hälfte des gesamten Vermögens in Europa an die nächste Generation übergeben werden wird. Das ist das Fazit einer gemeinsamen Studie von J. P. Morgan Asset Management und Oliver Wyman.

Die Studie basiert auf Einzelinterviews mit CEO und leitenden Führungskräften von 23 Privatbanken sowie auf einer Online-Umfrage unter 136 Marktteilnehmern aus dreizehn europäischen Ländern.

Mehr Übernahmen

Mit 91% erwartet die grosse Mehrheit der Befragten strukturelle Veränderungen in der Branche. Rund 85% gehen davon aus, dass kleinere Anbieter von grösseren übernommen werden, 73% erwarten, dass grössere Anbieter sich stärker auf die Kernkompetenzen des Private Banking sowie die fokussierte Betreuung einzelner Kundensegmente konzentrieren.

Europäische Privatbanken verwalten gemäss der Studie  Vermögen von 18’000 Mrd. $. Das Wachstum fällt seit 2010 mit 4,3% stärker aus als das nominale BIP-Wachstum in Europa. Die Eigenkapitalrendite von 13 bis 15% ist höher als in anderen Finanzdienstleistungssegmenten.

Für Privatbanken, die auch künftig erfolgreich sein wollen, haben J. P. Morgan Asset Management und Oliver Wyman vier wesentliche strategische Eckpfeiler identifiziert. So gelte es für die traditionellen Anbieter, sich den technologischen Neuerungen nicht zu verschliessen. Insbesondere die schnellere Verfügbarkeit von Informationen und die grössere Transparenz verbunden mit den Möglichkeiten der Automatisierung spielten sonst neuen Wettbewerbern in die Hände.

Digitale Stabilität

Erfolg werden gemäss den Autoren der Studie am Ende diejenigen haben, denen es gelingt, den digitalen Fortschritt erfolgreich mit den Attributen des traditionellen Private Banking zu verbinden: Stabilität, ein breites Angebot und – an erster Stelle – eine fundierte persönliche Beratung.

Darüber hinaus sei es erforderlich, sowohl die Produktivität der Kundenberater einerseits als auch die operative Effizienz der Administration andererseits zu erhöhen, um dem branchenweiten Trend sinkender Margen entgegenzuwirken.

Wealth-Manager sollten den Fokus auf ihre Beratungsfähigkeiten und den «ergebnisorientierten Portfolioaufbau» für ihre Kunden legen. Dabei biete eine engere Beziehung zwischen den Privatbanken und Asset-Managern viel Kooperationspotenzial. Dies reiche von der Bereitstellung massgeschneiderter Investmentlösungen für spezielle Kundenanforderungen bis hin zu strukturellen Innovationen, die Veränderungen in den Branchengepflogenheiten abbilden, sind die Autoren der Studie überzeugt.

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