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15:57 Uhr - 18.12.2014

«Der Effekt von Negativzinsen ist kaum spürbar»

Die Einführung von Negativzinsen auf Giroguthaben bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) wird kaum spürbare Zins- und Wechselkurseffekte nach sich ziehen, meint Martin Neff, Chefökonom von Raiffeisen Schweiz.

Herr Neff, wie schätzen Sie die Wirkung der von der SNB eingeführten Negativzinsen ein?
Der Effekt wird kaum spürbar sein. Gut die Hälfte davon ist bereits am Tag der Ankündigung, also heute, während des Handelsverlaufs am Devisenmarkt verpufft.

Woran sehen Sie das?
Am Wechselkurs des Frankens zum Euro. Er bewegte sich heute Vormittag nach der SNB-Ankündigung zunächst minimal nach oben, bis auf 1.2090 Fr./€, um umgehend auf 1.2040 Fr./€ abzufallen.

Also ist die Einführung des Mindestzinses keine erfolgreiche Massnahme der SNB?
Nein, mit derartigen Massnahmen kriegt die SNB (SNBN 1070 0.94%) den Wechselkurs des Frankens zum Euro nicht nachhaltig weg von der nach wie vor gültigen Untergrenze von 1.20 Fr./€.

Die SNB müsste demnach schwereres Geschütz auffahren?
Offensichtlich. Wegen der hohen Freibeträge, die von den Negativzinsen verschont bleiben, sind nur schätzungsweise 20% der Liquiditätsreserven in der Schweiz betroffen. Das ist nicht allzu viel.

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