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15:12 Uhr - 05.09.2018

Swiss-Re-Konkurrent zieht Kopf aus der Schlinge

Der Rückversicherer Scor lehnt den Übernahmeversuch der Grossaktionärin Covéa ab. Der französische Versicherer wollte für Scor einen 21%-Aufpreis bieten.

Die Aktien des Rückversicherers Scor sind diese Woche rund 10% gestiegen, weil die genossenschaftliche Versicherungsgruppe Covéa ein Übernahmeinteresse bekannt machte. Covéa ist mit einem Kapitalanteil von 8% bereits grösste Aktionärin. Ihre Kaufpreisvorstellung lautet auf 43 € je Aktie, 21% über dem Scor-Kurs von Freitag vergangener Woche.

Der Übernahmeplan setzte eine Unterstützung durch den Scor-Verwaltungsrat voraus. Das Gremium stellte sich jedoch gegen ein Zusammengehen und begründete, damit würde eine Fortsetzung der Geschäftsstrategie verunmöglicht. Scor erzielt 15 Mrd. € Jahreseinnahmen mit Deckungskontrakten für Lebens- und Schadenversicherer auf der ganzen Welt.

Trotz Absage weiterhin interessiert

Covéa ist im französischen Markt für Personen- und KMU-Versicherungen über die Marken GMF, MAAF und MMA einer der führenden Anbieter. Die Gruppe weist Jahreseinnahmen von 16 Mrd. € aus.

Das Management bestätigte diese Woche, auch nach dem abschlägigen Bescheid des Scor-Verwaltungsrats interessiert zu bleiben an einem späteren Zusammengehen der Unternehmen.

Allenfalls Solvenzvorteile im Blick

Über die Beweggründe wurde wenig bekannt. Als genossenschaftlich organisiertes Institut ist Covéa jedoch kräftig kapitalisiert. Ein Motiv lässt sich in der Wirkung der Kapitalmodelle ausmachen, die von der Versicherungsaufsicht angewendet werden. Das Solvenz-II-Regime der EU honoriert in gewisser Weise die Kombination verschiedener Kategorien von Versicherungsrisiken (Diversifikationseffekt).

Scor ist im globalen Rückversicherungsgeschäft gleichauf mit Hannover Re, die ihrerseits zu 50,2% kontrolliert wird vom deutschen Erstversicherer Talanx. Spitzenreiter der Branche sind Münchener Rück (MUV2 186 0.03%), Swiss Re (SREN 88.32 -0.09%) sowie General Re, die zum amerikanischen Industrie- und Finanzkonglomerat Berkshire Hathaway (BRK.A 319600 0.74%) gehört.

Auch Swiss Re ein Objekt der Begierde

Auch Swiss Re, die Jahreseinnahmen um 40 Mrd. $ verbucht, war dieses Jahr Objekt der Begierde. Die japanische Technologieholding Softbank (Softbank 43.89 -3.6%) verhandelte während Monaten über eine Geschäftskooperation und eine minderheitliche Beteiligung am Schweizer Konzern.

Die Verhandlungen wurden im Mai abgebrochen. Aus den Stellungnahmen von Swiss Re lässt sich ablesen, dass deren Management Softbank beim Aufbau einer Beteiligung nicht behilflich sein wollte.

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