Der Onlinehändler übernimmt für über 1 Mrd. $ Ring, einen Hersteller vernetzter Türklingeln und Sicherheitskameras. Mit der Akquisition dringt er weiter in den Bereich Smart Home vor.

Jeff Bezos ist erneut auf Einkaufstour. Der Gründer und Konzernchef von Amazon hat sich dieses Mal mit Ring einen Sicherheitsspezialisten für Eigenheime geschnappt.

Das vor vier Jahren gegründete Unternehmen aus Santa Monica, Kalifornien, stellt vernetzte Türklingeln mit Videokameras her. Damit kann man über das Handy oder den Tablet-Computer jederzeit sehen, wer vor dem Eingang steht. Wie bei einem Videochat kann mit der Person ebenso kommuniziert werden.

Über den Preis der Transaktion gibt es keine offiziellen Angaben. Gemäss dem «Wall Street Journal» soll sich der Deal auf mehr als 1 Mrd. $ belaufen. Es ist damit die zweitgrösste Übernahme in der Unternehmensgeschichte von Amazon. Vergangenen Sommer hatte der Internetriese für 13,5 Mrd. $ die Biosupermarktkette Whole Foods gekauft.

Mit der Akquisition von Ring macht Amazon einen weiteren Schritt ins Smart Home. Dort ist der Onlinehändler bereits mit der virtuellen Assistentin Alexa präsent, die sich schon heute mit bestimmten Produkten von Ring verbinden kann. Ende letztes Jahr hat Amazon mit Blink zudem für einen ungenannten Betrag einen Produzenten von Heimsicherheitskameras übernommen.

Strategisch könnte Bezos mit Ring noch weitere Pläne haben. Paketdiebstähle sind bei Onlinebestellungen ein wachsendes Problem. In den USA hat der Internetkonzern deshalb letztes Jahr den Service Amazon Key lanciert, bei dem Auslieferdienste den Code bei automatischen Türschlössern kennen und Pakete direkt vor der Wohnung abstellen. Die Sicherheitskameras von Ring passen in dieses Konzept.

Wie immer, wenn Amazon einen neuen Markt ins Visier nimmt, sorgt das an der Börse für Aufregung. Erste Gerüchte über die Akquisition von Ring kursierten am Dienstag bereits im Verlauf des Tages, worauf die Aktien des US-Sicherheitstechnikers ADT 4,5% an Terrain einbüssten.

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