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18:26 Uhr - 24.05.2016

Ein Handelstag der Extreme für Leonteq-Titel

Die Aktien des Derivatespezialisten machen mit hoher Volatilität und grossen Handelsvolumen auf sich aufmerksam.

Achterbahn Leonteq (LEON 58.9 7.09%): Die Titel des Derivatespezialisten erlebten am Dienstag ein heftiges Auf und Ab. Der Kurs stürzte am frühen Nachmittag über 8% in die Tiefe – und schloss um über 7% im Plus. Die Volumen überstiegen das Dreifache dessen, was nach den enttäuschenden Quartalszahlen gehandelt wurden.

zoomIndes fehlten fundamentale Treiber, die die extreme Volatilität erklären würden. Einzig die sich zusammenschliessenden Privatbanken EFG/BSI lieferten negative Nachrichten. EFG (EFGN 5.59 -0.18%) ist Partner von Leonteq, nutzt deren Software zur Strukturierung von Produkten und trägt substanziell zum Handelsvolumen auf deren Plattform bei. Allerdings: «Das Volumenplus, das BSI hinzubringen könnte, ist vom Markt gar nicht eingepreist», sagt Tomasz Grzelak, Analyst bei Main First. Auch im Umfeld von Leonteq selbst versteht man die Kursausschläge nicht.

Grundsätzlich ist die Stimmung dem Unternehmen gegenüber seit längerer Zeit schlecht. Zuerst stieg Mitgründer Michael Hartweg im November 2015 aus. Mit den Jahreszahlen wurde das Ende der Partnerschaft mit der asiatischen Grossbank DBS bekannt, es folgte eine Busse der Börsenbetreiberin SIX über 3,2 Mio. Fr. wegen Marktmanipulation. Ende April verunsicherte der qualitative Quartalszwischenbericht mangels Zahlen und wegen einer impliziten Gewinnwarnung. Vor zwei Wochen trat dann Finanzchef Roman Kurmann zurück.

Umsatz und Gewinn des Unternehmens sind in der Vergangenheit sehr schnell gewachsen. Heute wächst nur noch der Umsatz, der Gewinn könnte auf Halbjahressicht rückläufig sein. Das hat mit Investitionen zu tun, die sich erst in der zweiten Jahreshälfte im Ertrag zeigen könnten. Bei Leonteq gibt man sich gelassen, auch wenn die Aktie seit Jahresanfang rund 60% an Wert verloren hat. Dreissig Partner will man in fünf Jahren auf die Plattform bringen. Ende des Jahres sollen es zehn sein. «Leonteq ist eben kein Schokoladeproduzent», sagt Grzelak, sondern wegen seines Geschäfts mit Derivaten sowie fehlender Guidance eine «Blackbox».

Indes ist der Kursverlauf für das Unternehmen dann doch nicht gänzlich irrelevant. Würden sich die negativen Anzeichen verstärken, würde man geeignete Massnahmen ergreifen, hört man von Leonteq. Das Kostenmanagement sei seit Jahresbeginn bereits verstärkt worden.

Die komplette Historie zu Leonteq finden Sie hier. »

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