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07:19 Uhr - 26.02.2016

Sika überzeugt weiter durch operative Exzellenz

Trotz eines schwierigen Marktumfelds und ungünstiger Währungsverhältnisse legt der Bauzulieferer für 2015 neue Rekordergebnisse vor.

Nicht ­viele Schweizer Unternehmen sind derzeit in der Lage, steigende Gewinne und Margen, ja sogar Rekordergebnisse vorzulegen. Der Bauzulieferer Sika (SIK 3758 -0.27%) hat das 2015 geschafft. Diese Leistung ist umso höher einzustufen, als Sika nicht nur operativ gefordert ist, sondern auch durch den Übernahmekampf gegen die französische Saint-Gobain (SGO 35.92 1.08%) (SGO) absorbiert ist.

Das Management hat es verstanden, diese zwei Aufgaben zu trennen, das operative Geschäft wird nicht beeinträchtigt. VR-Präsident Paul Hälg sagte an der Bilanzmedienkonferenz, Sika könne diesen Modus beliebig lange durchhalten.

Schwellenmärkte und Mörtel

Hinter dem operativen Erfolg steht die Strategie 2018. Kernpunkte sind neben steter Innovation ein forciertes Wachstum in den Schwellenländern sowie die Förderung des hochmargigen Mörtel­geschäfts. Der Anteil der Schwellenmärkte am Konzernumsatz beträgt mittlerweile 37%. Der Umsatz sank 2015 in Franken gerechnet 1,5% auf knapp 5,5 Mrd. Fr. Mit einem hohen negativen Währungseffekt ergibt sich in Lokalwährungen ein Plus von 6,2%. Zu diesem Wachstum haben alle Regionen beigetragen.

Das gilt auch für die Region Asien/­Pazifik, obwohl der Umsatz in China alleine 20% eingebrochen ist. Vor allem in südostasiatischen Ländern wurden zum Teil zweistellige Zuwachsraten realisiert. Sika hat im Berichtsjahr insgesamt neun neue Fabriken eröffnet, drei Ländergesellschaften gegründet und fünf Akquisitionen getätigt. Diese stehen für einen Umsatz von 115 Mio. Fr. (2014).

Die Ertragslage wurde weiter ver­bessert. Das operative Ergebnis (Ebit) stieg 6,3% auf 673,3 Mio. Fr. Die Marge ­erhöhte sich auf 12,3%. Der Umsatz wuchs wegen einem etwas schlechteren Finanzergebnis «nur» 5,4%. Die Umsatzrendite stieg auf 8,5%. Diese Ertragswerte be­deuten durchwegs neue Rekorde.

Gesund ist auch der finanzielle Zustand von Sika. Innert Jahresfrist konnte die Nettoverschuldung von 82,5 Mio. Fr. in eine Nettoliquidität von 94 Mio. Fr. ­gewandelt werden. Die Rentabilität des eingesetzten Kapitals stieg weiter auf 24,3%. Die Eigenkapitalquote erreichte komfortable 51,8%.

Konzernchef Jan Jenisch formulierte einen erfreulichen Ausblick. Sika setzt den Wachstumskurs fort und wird wohl auch 2016 neue Rekorde aufstellen. Entsprechend hat der VR die strategischen Ziele erhöht. Für die Ebit-Marge wird neu ein Zielband von 12 bis 14% anvisiert (bisher: über 10%). Die Rendite des eingesetzten Kapitals soll bis 2018 auf 25% gesteigert werden (bisher: über 20%). Das Ziel für das Umsatzwachstum (in Lokalwährungen) bleibt mit 6 bis 8% gleich. Es ist kaum daran zu zweifeln, dass Sika diese Ziele auch erreichen wird. Der VR beantragt die Ausschüttung einer um gut 8% erhöhten Dividende von 78 Fr. je Inhaberaktie.

Unsicherheit wegen SGO

«Finanz und Wirtschaft» erwartet für 2016 einen Gewinn je Inhaber von rund 200 Fr., entsprechend einem Plus von 9%. Daraus ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 19. Das ist zwar nicht billig, aber entspricht etwa der historischen Bewertung.

Für sich alleine genommen wären Sika auf diesem Bewertungsniveau attraktiv. Einschränkend muss jedoch auf den unsicheren Ausgang der Auseinandersetzung mit SGO zur Übernahme der Stimmenmehrheit hingewiesen werden. Der Ausgang ist völlig offen, etwa zur Jahresmitte wird ein erstes Gerichtsurteil zur umstrittenen Frage der Vinkulierung erwartet.

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