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12:03 Uhr - 03.12.2014

Manager stossen tüchtig Aktien ab

Im November haben Verwaltungsräte und Manager deutlich mehr Aktien des eigenen Unternehmens verkauft als gekauft – vor allem von Actelion und Lindt & Sprüngli.

zoomAnfang November war die Kursscharte von Mitte Oktober ausgewetzt. Das nutzten in der Folge etliche Konzernleitungsmitglieder und Verwaltungsräte, um Optionen oder Aktien des eigenen Unternehmens abzustossen. Von 20 Transaktionen im November mit einem Wert von mehr als 1 Mio. Fr. waren 16 Verkäufe.

Allein je vier betrafen Actelion (ATLN 116.9 1.21%) und Lindt & Sprüngli. Beide sind, mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 23 und 29, auch im mehrjährigen Vergleich hoch bewertet. Beide hatten einen guten Lauf: Die Titel des Basler Pharmaunternehmens haben sich seit Anfang 2012 vervierfacht. Lindt & Sprüngli sind im vergangenen Jahr 33% und 2014 annähernd 20% geklettert. Ein zusätzlicher Hinweis, dass sie nicht als unterbewertet zu betrachten sind: Seit Mitte Oktober hat der Schokoladenhersteller keine eigenen Titel mehr zurückgekauft.

Interessante Zusatzinformation

Marc Hänni, Head of Swiss Equities im Vontobel (VONN 36.35 -0.14%) Asset Management, hat ebenfalls festgestellt, dass im vierten Quartal deutlich mehr eigene Beteiligungstitel verkauft als erworben wurden. «Wir verfolgen Managementtransaktionen sehr intensiv», betont er. Gerade im aktuellen Umfeld mit teilweise stolzer Bewertung sei es spannend zu sehen, wie sich Verwaltungsrat/Management verhielten.

Auch Gianmarco Mondani, Portfolio Manager des GAM (GAM 17.4 0.58%) Star European Alpha Fonds (grösster Teil des Portfolios in Schweizer Aktien), zieht die Managementtransaktionen bei, um die Fundamentalanalyse der einzelnen Unternehmen zu untermauern.

«Eher auf Käufe achten»

Die Information, wie Management und VR als Insider in Beteiligungspapieren handeln, kann für Anleger einen Signaleffekt haben. Es besteht aber auch die Gefahr von Fehlinterpretationen: Ein Aktienverkauf erfolgt oft in Zusammenhang mit Steuerzahlung, Hauskauf, Scheidung oder einfach aus Gründen der Portfolio-Diversifikation. Hinzu kommt, dass die Zeitfenster, in denen Manager und VR aktiv sein dürfen, jeweils nur kurz offen sind.

Die im Rahmen von Vergütungsprogrammen erhaltenen Wertschriften werden von der SIX nicht erfasst. Thomas Bruhin, Fondsmanager Aktien Schweiz der Zürcher Kantonalbank, schaut daher eher auf die Käufe. Sie seien aussagekräftiger. «Manager und Verwaltungsräte kaufen dann, wenn sie wirklich vom Erfolg überzeugt sind», betont er.

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