Auf der Suche nach Anleihenertrag beginnt der Versicherungskonzern, Anleihen zu kaufen, die kein Investment Grade mehr haben. Er ist nicht der erste Versicherer, der diese Anlagepolitik verfolgt.

(Bloomberg) Zurich Insurance (ZURN 302.9 0.43%) Group AG reiht sich unter den Versicherungen ein, die Hochzinsanleihen und -kredite kaufen, nachdem die Europäische Zentralbank mit ihren Anleihekäufen die Renditen von Qualitätspapieren in den negativen Bereich gedrückt hat.

«Wir sind bereits in den meisten Sektoren des Anleihemarktes investiert – Unternehmensanleihen, Anleihen von Finanzinstituten, Kommunalanleihen und Asset-Backed-Bonds», sagte Cecilia Reyes, als CIO seit 2010 verantwortlich für die Kapitalanlagen bei der grössten Schweizer Versicherung im Interview mit Bloomberg News in Zürich. «Wir sind aber noch nicht ganz im Bereich unterhalb von Investmentgrade. Aber das ist der Bereich in den wir nun hineingehen werden, um ein umfassendes Engagement im Anleihemarkt zu bekommen.»

Zurich Insurance, mit einem Anlagevolumen von 205 Mrd. $, folgt Versicherungen wie Italiens Assicurazioni Generali (G 17.77 -2.15%) SpA und investiert in Junkbonds, nachdem die sinkenden Zinsen die Erträge von Anlagen, die sicherer sind, aufzehren. Analysten, darunter Thomas Seidl von Sanford C. Bernstein in London, haben gewarnt, dass die quantitative Lockerung der EZB, die auf dem Ankauf von Staatsanleihen basiert, zur Bildung von Blasen an den Anleihemärkten führen kann, und Versicherungen, die traditionell die grössten Käufer von Anleihen sind, diesen Prozess antreiben werden.

Niedrige Renditen drücken auf den Gewinn

Niedrigere Renditen auf festverzinsliche Anlagen haben zu einem Rückgang um 20% beim Gewinn für das vierte Quartal auf 858 Mio. $ bei Zurich Insurance beigetragen.

Die Versicherung werde nun mit der Allokation eines sehr kleinen Betrags des Anleiheportfolios auf das Hochzinssegment beginnen, hauptsächlich im Rating-Bereich «BB» und «BB-», sagte Reyes.

Gewinne aus dem Verkauf von Anleihen und Aktien im Volumen von 3 Mrd. $ im vergangenen Jahr haben dazu beigetragen, dass der Anlageertrag bei Zurich Insurance von 3,5% 2013 auf 4,5% gestiegen ist.

Reyes zufolge entfallen auf Festverzinsliche 80% der Kapitalanlagen der Versicherung, davon sind rund 40% Anleihen.

Die neue Anlagepolitik mit Junkbondinvestments bedeute auch, dass keine Investmentgrade-Anlagen verkauft werden müssen, wenn deren Ratings in den Hochzinsbereich abgesenkt werden, sagte Reyes.

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