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17:07 Uhr - 02.05.2016

Bundespräsident stellt sich hinter Fintech

Die junge Branche der Finanztechnologie hat einen weiteren gewichtigen Fürsprecher. Johann Schneider-Ammann versprach am Montag bereits für Herbst Vorschläge für neue Rahmenbedingungen.

Bundespräsident Johann Schneider-Ammann geht auf Tuchfühlung mit der Fintech-Szene. Am Swiss Fintech & Digitization Day in Zürich diskutierte der Wirtschaftsminister mit Start-up-Gründern und Unternehmensführern aus der Finanzbranche.

Die Szene nahm die Diskussionsrunden in den Räumlichkeiten des digitalen Versicherungsbrokers Knip zum Anlass, ihre Sorgen zu klagen und Forderungen zu stellen.

Kontingente bremsen Entwicklung

Hemmnisse für junge Unternehmen sollen abgebaut werden, so ein Anliegen der Gründer. Die Banklizenz «light» und ein regulierungsfreier Spielraum, wie von der Finanzmarktaufsicht (Finma) schon angedacht, sollen von der Politik aktiv unterstützt werden.

Die Kontingente für Arbeitnehmer aus Drittstaaten würden die Verfügbarkeit von Talenten einschränken. Wagniskapital sei zwar in der Anfangsphase schnell erhältlich, aber in der Wachstumsphase sei ein junges Unternehmen immer auf das Ausland angewiesen, um an ausreichend Kapital zu kommen.

Parlament wird Vorschläge diskutieren

Schneider-Ammann nahm die Forderungen zur Kenntnis und versprach Abhilfe. «Ich helfe gerne mit, in Bundesbern etwas dieser Begeisterung zu verbreiten», sagte er später beim öffentlichen Teil im Kaufleuten.

Der Bundespräsident verwies auf die Strategie «Digitale Schweiz», die der Bundesrat kürzlich verabschiedet hat. Erste Skizzen für eine neue Regulierung der jungen Fintech-Szene würden bis Herbst vorliegen. «In einem halben Jahr kommen Empfehlungen ins Parlament, dann können wir darüber diskutieren, ob wir richtigliegen.»

Rahmenbedingungen müssten stimmen, Regulierungen dürften nicht zu weit gehen, die Ausbildung für die neuen Disziplinen der Wirtschaft müsse sichergestellt werden. «Die Chancen der Digitalisierung sind riesig», sagte Schneider-Ammann, die Politik habe das erkannt. Man müsse sie gemeinsam anpacken.

«Helfen Sie mit»

Einige der Anliegen betreffen zwar nicht sein Wirtschaftsdepartement, aber «ich werde Kollege Maurer einladen, die eine oder andere Frage zu bearbeiten». Es brauche weiterhin die Kooperation zwischen Etablierten und Newcomern.

Zuletzt appellierte Schneider-Ammann an die anwesenden Unternehmer: «Helfen Sie bei den neuen Ideen mit.» Man müsse in diesem Land dafür sorgen, dass man, wenn man etwas wage und damit scheitere, immer noch angesehen sei und in das nächste Projekt einsteigen könne.

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