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12:34 Uhr - 09.03.2015

Bessere Frühindikatoren in Frankreich und Italien

Die von der OECD ermittelten Konjunkturdaten signalisieren vielerorts eine wirtschaftliche Besserung – nur nicht in der Schweiz.

Seit längerem bessern sich die Wirtschaftszahlen in den meisten Ländern der Eurozone. Vor allem in den von der Euroschuldenkrise am stärksten betroffenen Staaten Irland, Spanien und Portugal zeigen sich vielversprechende Fortschritte. Das nützt wenig, solange die Konjunktur nicht auch in allen grossen Euromitgliedstaaten Fuss fasst. Besonders Frankreich und Italien sorgten diesbezüglich lange für Enttäuschung.

Die heute publizierten Frühindikatoren der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) signalisieren, dass das Warten endlich ein Ende hat: Sowohl in Frankreich als auch in Italien steigen die Composite Leading Indicators (CLI).

Die Eurozone steht vor der Wende zum Wachstum

Damit zeichnet sich gemäss OECD eine konjunkturelle Trendwende in Richtung Aufschwung immer mehr ab. In Frankreich haben sich die CLI im Januar um 0,19% zum Vormonat verbessert (Dezember: +0,18%) und befinden sich 0,65% über dem Stand des Vorjahres. In Italien stiegen die CLI um 0,2% zum Vormonat (+0,12%) sowie 0,71% im Zwölfmonatsvergleich. In beiden Fällen übersteigen sie den langfristigen Durchschnitt.

Auch in Deutschland verliert die Konjunktur gemäss OECD nicht weiter an Schwung. Die CLI deuten darauf hin, dass die Volkswirtschaft an Wachstumstempo gewinnt. Mit 99,7 befinden sich die deutschen CLI allerdings immer noch unter dem langfristigen Mittel von 100. Insgesamt steht die Eurozone vor einer Wende zu Wachstum.

Schweiz auf Rezessionskurs

Wie zu erwarten sind die Werte für die Schweiz dagegen schlecht ausgefallen. Im Januar befand sich der Sammelindikator mit 98,94 deutlich unter dem historischen Durchschnitt. Er lag 0,37% tiefer als im Dezember (–0,32%) resp. 1,75% unter dem Vorjahreswert.

Die konjunkturelle Wende nach unten sagten die OECD-Indikatoren allerdings bereits ab dem vergangenen Herbst voraus. Die CLI verloren seit September deutlich an Schwung. Im Oktober fielen sie unter das Langfristmittel. Die Abwärtsbewegung der Frühindikatoren begann also mehrere Monate bevor die Schweizerische Nationalbank die Notbremse zog und den Mindestkurs von 1.20 Fr./€ aussetzte.

Licht und Schatten in der übrigen Welt

Stabile Wachstumstrends weisen die CLI für Grossbritannien, Japan, die USA und Kanada aus. Das Bild in den vier grossen Schwellenländern, den Bric, ist nicht einheitlich: Während für China und Brasilien der Wachstumstrend stabil ausfällt, gewinnt er in Indien an Fahrt. In Russland zeigen die CLI hingegen abwärts.

Die OECD hat die CLI konzipiert, um Wendepunkte im Wirtschaftswachstum frühzeitig aufzuspüren.

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