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10:48 Uhr - 12.07.2016

Der Weg von DKSH bleibt holprig

Der Marktexpansionsdienstleister wird am Mittwoch kein berauschendes Ergebnis für das erste Halbjahr ausweisen.

Als DKSH im Februar den Jahresabschluss 2015 präsentierte, konnte und wollte Jörg Wolle keine genauere Prognose abgeben. Der CEO und designierte Verwaltungsratspräsident des auf Asien ausgerichteten Dienstleisters meinte vage, dass 2016 und in den Folgejahren ein Umsatz- und Gewinnwachstum erzielbar sei, «wenn der Aufschwung der Kernmärkte einsetzt». Daran dürfte es bisher gehapert haben: DKSH erwirtschaftet ein Drittel des Umsatzes und noch mehr des Betriebsgewinns in Thailand, 14% des Umsatzes stammten zuletzt aus Malaysia. Beide Märkte schwächeln seit einiger Zeit, auch als Folge politischer Probleme.

Schwierige Hauptmärkte

Wie die Bank Vontobel jüngst geschrieben hat, sind die Bedingungen im Hauptmarkt Thailand unverändert ungünstig. Das Konsumentenvertrauen im Land fiel im Mai auf 72,6 und damit auf ein Achtmonatetief. Im Januar stand das Barometer noch bei 76,1. Immerhin läuft der Tourismus nicht so schlecht: Im ersten Jahresquartal nahm die Zahl der Touristen, eine wichtige Käuferschicht, 15,5% zu.

In Malaysia läuft es ebenfalls nicht wunschgemäss: Im ersten Quartal betrug das wirtschaftliche Wachstum 4,2%, womit es zum sechsten Mal in Folge eine Verlangsamung zu registrieren gab. Vor dem Hintergrund haben Analysten ihre Erwartungen an DKSH bereits vor der Präsentation des Halbjahresabschlusses nach unten angepasst. So hat Vontobel die Prognose für das organische Wachstum im laufenden Jahr von 5,2 auf 4% gesenkt.

Wachstum verlangsamt sich

Die Zürcher Kantonalbank schätzt, dass sich das organische Wachstum «nochmals einen Tick verlangsamt» haben dürfte. Nach einem Plus von 5% im ersten Halbjahr und von 2,9% im zweiten Halbjahr 2015 dürfte es in den ersten sechs Monaten dieses Jahres auf 1,8% abgenommen haben.

Das schwierige Umfeld für Luxusgüter in Asien erschwert zudem ein weiteres Anliegen von DKSH: Der Konzern will seine eigenen Uhrenmarken, die zuletzt einen beträchtlichen Verlust brachten, verkaufen. Ursprünglich hätte der Verkauf bis Ende 2015 vollzogen sein sollen, doch dürfte die aktuelle Marktlage eine Veräusserung zu einigermassen vernünftigen Konditionen verunmöglichen.

Noch kein Kauf

Die DKSH-Aktien haben sich dieses Jahr mit einem kleinen Plus von knapp 3% gar besser als der Markt gehalten. Das sinkende Wachstum lässt die Bewertung – Kurs-Gewinn-Verhältnis 2016 von 22 auf Basis der Gewinnschätzung von «Finanz und Wirtschaft» – aber hoch erscheinen. Vorläufig lassen sich die Titel noch nicht zum Kaufen empfehlen.

Die komplette Historie zu DKSH finden Sie hier. »

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