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18:08 Uhr - 20.06.2017

Schweizer Biotech lockt Alphabet und Novartis

Die beiden Grosskonzerne investieren in einen Biotech-Fonds der sich auf Unternehmen mit Medikamenten in der Phase II und darüber konzentriert. Dessen Betreiber finanzierte bereits Gesellschaften wie Molecular Partners und Obseva.

Der Innovationsbedarf in der Pharmabranche ist gross. Nur so können Konzerne wie Novartis (NOVN 79.7 -0.13%) hohe Preise für Medikamente rechtfertigen, während immer mehr Originalpräparate ihren Patentschutz verlieren. In einer am Dienstag vorgestellten Studie identifizierte das Beratungsunternehmen EY eine höhere Erfolgsrate bei Wirkstoff-Entwicklung als einer von fünf kritischen Erfolgsfaktoren. Das bedeutet: Novartis & Co. müssen bei der Auswahl ihrer Projekte noch besser selektionieren als bisher.

Die Basler investieren in einen neuen Fonds der Life-Science-Investmentgesellschaft Medicxi aus Grossbritannien. Ein weiterer Ankeraktionär ist Verily, der Life-Science-Arm der Google-Mutter Alphabet (früher Google (GOOGL 971.16 0.22%) Life Sciences).

«Wir sichern uns so indirekt den Zugang zu Erkenntnissen zu Arzneimitteln in der späteren Phase», erklärt Novartis zu dem Vorhaben. Prioritätsrechte habe man aber keine. Der 300-Mio.-$-Fonds mit dem Namen MG1 legt in Biotech-Unternehmen aus Europa an, die mindestens ein Präparat in der Phase II haben. Während diesen Tests an Patienten geht es zum ersten Mal um die Wirksamkeit eines Medikaments. In welche Unternehmen Novartis und Alphabet Einblick gewinnen wird, ist nicht bekannt. In der Schweiz kämen praktisch alle kotierten Gesellschaften in Frage. Von der Actelion-Nachfolgergesellschaft Idorsia (IDIA 15.2 1.33%) bis hin zu Kuros verfügen alle über Phase-II-Wirkstoffe.

Bekannt ist, dass Medicxi durch andere Vehikel bereits in Molecular Partners (MOLN 30 1.69%) und in Obseva investiert ist. Molecular konzentriert sich auf Ophtalmologie und Onkologie. Kotiert ist sie in der Schweiz. Obseva ist auf Wirkstoffe im Bereich Geburtshilfe spezialisiert. Die Gesellschaft hat im Januar erfolgreich den Schritt an die US-Technologiebörse Nasdaq gewagt.

Auch bei Addex sind Medicxi bzw. Index Ventures gut bekannt. Die Briten waren beim Genfer Biotech-Unternehmen bis Anfang des Jahres 2010 investiert. Nach enttäuschenden Tests zu einem Präparat gegen die Refluxkrankheit haben sie ihr Engagement von über 10% jedoch komplett abgebaut.

Die komplette Historie zu Novartis finden Sie hier. »

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