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07:50 Uhr - 29.07.2016

APG verteidigt die Profitabilität

Markus Ehrle, der CEO des Aussenwerbers, sagt: «Die Margen werden nicht besser».

Bereinigt ­um Effekte aus Liegenschaftsverkäufen hat der Aussenwerber APG im ersten Semester eine Betriebsgewinnmarge von 20,7% ­erzielt. Damit wurde beinahe der sehr hohe Wert der Vorjahresperiode von 21,0% erreicht. Das stellt eine gute Leistung dar, angesichts des zuletzt schärfer gewordenen Wettbewerbs.

Um in öffentlichen Ausschreibungsverfahren zum Zuge zu kommen, hat auch APG höhere Gebote einreichen müssen als früher. Einige Konzessionen sind dennoch verloren gegangen. Das betrifft etwa die Konzession für den Flughafen Genf, wo seit Juli 2015 Neo Advertising die Plakate klebt und die digitalen Werbeflächen bewirtschaftet. Mit dem Verlust jenes Vertrages ist für APG in der ersten Hälfte dieses Jahres ein Umsatzbeitrag von 4,5 bis 5 Mio. Fr. weggefallen, kalkuliert CEO Markus Ehrle.

Der Effekt von Genf

So sank der Halbjahresumsatz im Markt Schweiz um 3,9 Mio. Fr. oder 2,7%. Gruppenweit fällt der Rückgang mit 1,8% geringer aus, da es im einzig verbliebenen Auslandsmarkt Serbien ein Wachstum gab. Wie APG festhält, wäre ohne den Effekt des ausgelaufenen Vertrages mit dem Flughafen Genf die Umsatzentwicklung insgesamt positiv ausgefallen.

Für das Gesamtjahr gibt die Führung wie üblich keine konkrete Prognose. Zu berücksichtigen ist, dass der Vertrag mit der Stadt Luzern Ende Juni ausgelaufen ist. Die Konzession dafür ging an Clear Channel. Andererseits stösst die APG in ein neues Geschäftsfeld vor: Sie vermarktet seit Juli die Promotionsflächen in 170 Bahnhöfen, was die SBB bisher selbst tat.

Mit satten Wachstumsraten wird die Gruppe indes nicht dienen können. Was die Margen betrifft, gilt: Kann der Aussenwerber das derzeitige hohe Niveau verteidigen, ist das ein Erfolg  angesichts des Konkurrenzdrucks. Zu «Finanz und Wirtschaft» merkt CEO Ehrle denn auch an: «Die Margen werden nicht besser.»

Liegenschaftsverkauf erhöht Cashberg

Im ersten Halbjahr profitierte APG noch von einem Liegenschaftsverkauf in Basel, der einen Sondergewinn von 22,6 Mio. Fr. brachte. So verschärft sich auch das Luxusproblem mit dem Cashberg.

Von 2011 bis 2015 erzielte die Gruppe im Schnitt einen freien Cashflow von 58 Mio. Fr. Heuer dürften es über 70 Mio. Fr. sein, deutet Ehrle an. Die Nettoliquidität von zuletzt 91 Mio. Fr. wird bis Ende Jahr wieder auf einiges über 100 Mio. Fr. steigen.

Hohe Dividendenrendite als Argument

Laut Finanzchef Beat Hermann  zahlte APG auch im ersten Halbjahr keine Negativzinsen. Dennoch macht es für sie nicht Sinn, so viel Cash zu halten. Um den Berg abzubauen, beschloss man, für 2014 bis 2016 die ordentliche Dividende via Sonderdividende zu verdoppeln. FuW rechnet nun mit einer Erhöhung der gesamten Ausschüttung um 3 auf 26 Fr. je Aktie. Dieses Niveau, auf dem sich aktuell eine Rendite von 6,3% ergibt, dürfte auf absehbare Zeit gesichert sein. Das ist das Hauptargument für die APG-Aktien.

Die komplette Historie zu APG SGA finden Sie hier. »

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