Die Schweizer Börse ist trotz Sorgen um das Coronavirus stark ins Jahr gestartet. Insbesondere Biotech-Aktien stachen im Januar heraus.
Eine Wette auf Orell Füssli (OFN 114 2.7%) hat sich in diesem noch jungen Jahr ausgezahlt. Fast 15% haben die Titel des Notendruckers und Buchhändlers bislang zugelegt. Das Plus ist somit schon grösser als im gesamten Jahr 2019. Unternehmensnews sind jedoch Mangelware. Im Dezember wurde vermeldet, das Weihnachtsgeschäft bewege sich umsatzmässig leicht über Vorjahr. Die attraktive Dividendenrendite von 5,3% könnte mit Blick auf die bevorstehende Ausschüttungssaison eher eine Rolle gespielt haben.
Insgesamt ist die Schweizer Börse gut gestartet und hat den positiven Trend aus dem Vorjahr fortgesetzt. Obwohl das Coronavirus in den letzten Tagen die Investorenstimmung trübte, notierte der Swiss Performance Index (SPI (SXGE 13149.96 0.73%)) knapp 0,9% höher als zu Monatsbeginn. International hat sich der hiesige Markt gut gehalten. Nur fünf der grossen europäischen Indizes weisen 2020 ein Plus auf.
Dieser Schweizer Börsen-Januar ist auch im historischen Vergleich stark: 0,5% beträgt die durchschnittliche Januar-Performance des SPI seit 1988. Die besten Monate waren in der Vergangenheit jeweils März, Dezember (je +1,4%) und April (+2,3%). Besonders auffällig ist heuer ein Segment: Von den zehn besten SPI-Titeln im laufenden Jahr sind nicht weniger als fünf Biotech-Titel. Der Risikoappetit der Investoren ist also intakt.
Defensiv geprägt sind hingegen die Top-Positionen im Leitindex SMI (SMI 10862.26 0.74%). Lonza (LONN 399.9 0.68%), Alcon (ALC 58.9 -0.66%) und SGS (SGSN 2824 -0.67%) stehen mit Kursgewinnen zwischen 11 und 6% zuoberst, während zyklischere Titel wie LafargeHolcim (LHN 50.8 1.03%), Swatch und Geberit (GEBN 520.8 0.54%) 4% und mehr verlieren. Der Luxusgütersektor gilt als besonders anfällig, sollte sich das Virus von China her weiter ausbreiten.
Einige Gesellschaften haben dagegen schlicht enttäuscht. Komax muss nach einem schwachen Jahr Kurzarbeit einführen. Bossard (BOSN 140.3 -0.14%) blieb ebenfalls unter den Erwartungen und steht vor einem schwierigen 2020. Beim kriselnden Stahlhersteller Schmolz + Bickenbach (STLN 0.215 -1.83%) bewegt sich der Kurs wieder Richtung Tiefst. Polyphor (POLN 6.8 1.95%) schliesslich zeigt, wie rasch es mit Biotech häufig auch abwärtsgeht.
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