Der weltgrösste Vermögensverwalter ist für die Börsen auf Jahre hinaus positiv gestimmt. Vor allem drei Regionen stehen im Fokus.
Wenn BlackRock seine Erwartungen für die kommenden Monate an den Finanzmärkten kommuniziert, hören die Investoren genau hin. So auch heute morgen, als BlackRock seinen Ausblick für das zweite Halbjahr 2017 in London bekanntgab. Denn mit seinen Fonds und passiven Index-Produkten (ETF) verwaltet der amerikanische Investmentgigant rund 5,4 Mrd. $ – so viel wie kein anderer Vermögensverwalter.
Das Gute vorweg: BlackRock bleibt weiterhin optimistisch für die Aktienmärkte. Richard Turnill, globaler Investmentstratege, sieht auf längere Zeit nichts, was gegen den Kauf von Dividendenpapieren sprechen würde. «Wir sprechen von Jahren und nicht von Quartalen, wenn es um die Frage geht, wie lange der aktuelle Aktienzyklus noch andauert», sagte Turnill.
Europa, Japan und Schwellenländer
Kaufchancen sieht BlackRock wenig überraschend vor allem in drei Märkten: in Europa, Japan und in den Schwellenländern. Damit setzt der amerikanische Vermögensverwalter auf den herrschenden Konsens. Wenig Potenzial sieht BlackRock bei amerikanischen Titeln.
Im Anleihenbereich bevorzugt BlackRock amerikanische Investment-Grade-Obligationen, während europäische Staats- und Unternehmensanleihen leicht negativ bewertet werden.
Währunggseitig setzt das amerikanische Haus mittelfristig auf einen wieder erstarkenden Dollar. Auch für das britische Pfund ist BlackRock leicht positiv gestimmt. «Die Diskrepanz zwischen fundamentaler Bewertung des Pfunds und dem Zustand der britischen Wirtschaft ist zu gross. Das wird sich über die Zeit ausgleichen müssen», sagte Scott Thiel, Anlagechef im Fixed-Income-Bereich.
Tiefe Vola ist vernachlässigbar
Den positiven Ausblick für Aktien erklärt Investmentstratege Richard Turnill mit dem Umfeld, das «stabiler kaum sein könnte». Dafür sorgt einerseits die globale makroökonomische Entwicklung, die weiterhin expandiert, aber auch die Politik der Notenbanken, bei der er keine überraschenden Änderungen erwartet.
Kaum Gefahr geht laut Turnill auch von der tiefen Schwankungsanfälligkeit der Aktien aus. «Dies darf nicht per se als Risiko gedeutet werden», sagt er. Während eine hohe Volatilität ein Kaufsignal bedeute, sei ein tiefes Level nicht als Verkaufssignal zu deuten. Im Gegenteil: Der Investmentstratege geht davon aus, dass die tiefe Volatilität die Anleger noch über eine längere Zeit begleiten werde.
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