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01:11 Uhr - 04.12.2015

Tag der Entscheidung: Worauf Yellen beim Jobbericht achten wird

Am Freitagnachmittag wird der monatlichen Report zum Arbeitsmarkt veröffentlicht. Der mit Spannung erwartete Bericht, könnte der Chefin der US-Notenbank den entscheidenden Anstoss für eine Zinserhöhung geben.

Fed-Chefin Janet Yellen hat am Donnerstag nochmals signalisiert, dass die erste  Zinserhöhung seit der Finanzkrise immer näher rückt. Ob sie die Schraube bereits an der kommenden Sitzung der US-Notenbank vom 15. und 16. Dezember anziehen wird, hängt massgeblich von der Entwicklung am Arbeitsmarkt ab.

Mit grosser Spannung warten die Finanzmärkte deshalb auf den neusten Jobbericht, den das Statistikamt BLS am Freitagnachmittag um 14:30 Uhr Schweizer Zeit veröffentlichen wird. Ökonomen prognostizieren, dass die US-Wirtschaft im November rund 200’000 Stellen geschaffen hat und die Arbeitslosenquote auf 5% verharrt ist.

Lohnentwicklung im Fokus

Wie Yellen gestern während ihrer Anhörung vor dem amerikanischen Kongress betont hat, wird sie die Jobdaten dieses Mal besonders genau analysieren. Ein spezielles Augenmerk dürfte sie dabei auf die Löhne richten. Ziehen sie nach dem überraschend deutlichen Anstieg im Oktober weiter an, könnte das als Zeichen für zunehmende Inflation interpretiert werden.

«Eine anhaltende Verbesserung am Arbeitsmarkt hilft dabei, unsere Zuversicht zu festigen, dass sich die Inflation mittelfristig auf unser Ziel von 2% bewegen wird», sagte Yellen. Dieselbe Äusserung hatte sie am Mittwoch in einem ausführlichen Referat vor dem Economic Club in Washington gemacht.

Seit der Rezession hat sich die Arbeitslosenrate in den USA bereits halbiert. Auch sind seit Anfang Jahr monatlich im Schnitt gut 200’000 Stellen hinzugekommen, was ein solides Tempo ist. Bei den Löhnen hat sich bislang jedoch lange wenig bewegt. Umso wichtiger wird deshalb sein, ob die Zahlen vom Freitag einen Aufwärtstrend im November bestätigen.

Wachsende Nervosität an Wallstreet

Aufmerksam dürfte Yellen zudem die Reaktion der Finanzmärkte verfolgen. Enttäuschende Nachrichten aus der Europäischen Zentralbank haben am Donnerstag auch an Wallstreet zu grösseren Kursabgaben geführt. Der S&P 500 gab 1,4% auf 2049,62 nach. Seit Anfang Jahr notiert der US-Leitindex damit nun 0,5% im Minus.

Schon an der Fed-Sitzung von Mitte September hatte Yellen nach einer scharfen Korrektur an den Börsen kalte Füsse bekommen und mit einer Zinserhöhung gewartet. Nehmen die aktuellen Turbulenzen deutlich zu, könnten Sorgen um die Stabilität der Finanzmärkte ihre Zinspläne erneut verkomplizieren.

Yellen hält Plädoyer für ZinserhöhungDie Chefin der US-Notenbank gibt einen optimistischen Konjunkturausblick und signalisiert damit einen möglichen Zinsschritt am 16. Dezember.
Lesen Sie hier den Beitrag von FuW-Korrespondent Christoph Gisiger.

 

 

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