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11:30 Uhr - 19.04.2016

Kühne + Nagel ist wie ein Schweizer Uhrwerk

Der Logistikkonzern steigert die Effizienz erneut. Die Leistung im Startquartal übertrifft die hohen Erwartungen.

Das enttäuschende Resultat 2012 muss dem Management in die Knochen gefahren sein. Seither, mehr denn je, hat sich der Frachtspediteur strikte Kostendisziplin und Prozessoptimierung auf die Fahne geschrieben. Die Resultate sprechen für sich: Quartal für Quartal steigert Kühne + Nagel (KNIN 138.1 1.17%) das Betriebsergebnis und den Gewinn mehr als den Umsatz. Das war in den ersten drei Monaten 2016 nicht anders.

Die Leistung des Unternehmens muss vor dem Hintergrund eines stotternden Welthandels gesehen werden. Die globale Nachfrage nach Dienstleistungen in der Seefracht stieg nach Einschätzung von Kühne + Nagel bloss 1%, in der Luftfracht schrumpfte sie 5%.

Dem Transportlogistikkonzern gelang es, das Containervolumen in der Seefracht 6% zu steigern und in der Luftfracht stabil zu halten. In den beiden Hauptsparten wurden folglich Marktanteile gewonnen.

Gewinn wächst prozentual zweistellig

Auf der Ebene der Profitabilität wurde die Dynamik der beiden Vorquartale aufrechterhalten. Betriebsgewinn und Überschuss nahmen erneut mit einer zweistelligen Prozentrate zu.

Die Marge auf Stufe Ebit (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) kletterte von 4,6 auf 5,4%. Das Management hat sich zum Ziel gesetzt, für 2016 eine Ebit-Spanne von mehr als 5% auszuweisen. Auch wenn die Vergleichsbasis im Jahresverlauf anspruchsvoller wird, sollte das gelingen.

Verglichen mit der verarbeitenden Industrie scheint das eine magere Rendite zu sein. Doch Kühne + Nagel braucht wenig Kapital, um das Geschäft zu betreiben. Die Rendite auf dem eingesetzten Kapital erreichte wiederum knapp 70%, Anfang 2013 waren es 48% gewesen.

(Fast) überall besser

In der Seefracht erhöhte sich der Ebit fast 14%. Das Verhältnis Bruttogewinn zu Ebit, die stark beachtete Konversionsmarge, stieg von 29 auf 30,7%. Das langfristige Ziel liegt bei 30%.

Beeindruckend sind auch die Fortschritte in der Luftfracht. Dort kletterte der Bruttogewinn je Kilogramm auf ein seit 2013 nicht mehr verzeichnetes Niveau. Die Konversionsmarge nahm von 30,8 auf den Rekordstand von 31,1% zu. Ziel sind hier 25%.

Im Bereich Landverkehr (Strassentransport) weitete Kühne + Nagel den Umsatz 18% aus, vor allem dank der Akquisition des US-Unternehmens ReTrans. Der Ebit betrug unverändert 4 Mio. Fr.

In der Kontraktlogistik gelangen dank «umfangreichem Neugeschäft» eine Umsatzzunahme und eine Steigerung des Ebit von 24 auf 33 Mio. Fr. In beiden Sparten war die Profitabilität im vergangenen Jahr gesunken.

Qualität hat ihren Preis

Wenn Gutes besser wird, schlägt das an der Börse keine grossen Wellen. Die Aktien Kühne + Nagel erweisen sich anderseits in turbulenten Börsenzeiten immer wieder als relativ stabiler Anker.

Für die Qualität des Konzerns und der Beteiligungspapiere ist ein Preis in Form eines stattlichen Kurs-Gewinn-Verhältnisses von 22 zu zahlen. Die Dividende (Rendite 3,6%) geht am 6. Mai ab, Auszahlung ist am 9. Mai.

Die komplette Historie zu Kühne+Nagel finden Sie hier. »

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