Der Uhrenhersteller wird voraussichtlich diese Woche die Jahreszahlen 2018 publizieren. Worauf Anleger achten müssen.
Die vergangenen Monate sind für Swatch Group (UHR 308 -0.26%) kaum mehr ein Selbstläufer gewesen. Nachdem der weltgrösste Uhrenhersteller noch im ersten Halbjahr rund 13% zugelegt und einen Rekordumsatz erzielt hat, dürfte das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte deutlich tiefer ausgefallen sein. Analysten gehen davon aus, dass der Umsatz im Gesamtjahr noch zwischen 7 und 8% auf gegen 8,6 Mrd. Fr. gestiegen ist.
Die ausführlichen Jahreszahlen wird Swatch Group voraussichtlich im Laufe dieser Woche vorlegen. Sie verzichtet jeweils darauf, ein exaktes Datum für die Ergebnispublikation festzulegen.
Deutlicher Kursabschwung
Die Abschwächung hat sich auch im Aktienkurs bemerkbar gemacht. Seit Mai 2018 haben die Inhabertitel Swatch Group zwischenzeitlich über 40% an Wert eingebüsst. In den vergangenen Wochen haben sie sich von ihrem Tief etwas erholt.
Die Marktteilnehmer hatten befürchtet, dass sich der Handelskrieg zwischen den USA und China negativ auf die Konsumentenstimmung im Reich der Mitte auswirken könnte. Zuletzt haben die entsprechenden Indikatoren nachgegeben, auch das Wirtschaftswachstum Chinas enttäuschte.
Von der Entwicklung im Milliardenmarkt ist Swatch Group unter den Luxusgüterherstellern am meisten betroffen. Gemäss Schätzungen erzielt der Uhrenhersteller mit Sitz in Biel rund die Hälfte des Umsatzes mit chinesischen Konsumenten.
Margen und Lagerhaltung
Neben dem Wachstum sind im Jahresausweis zwei weitere Punkte zu beachten, die Margenentwicklung und der Lagerbestand. Wegen des hohen Fixkostenblocks genügt ein relativ kleines Umsatzwachstum, um den Gewinn und damit die operative Marge nach oben zu treiben. Es wird erwartet, dass Swatch Group die Ebit-Marge um zwei Prozentpunkte auf 14,5% erhöhen kann. Damit liegt das Unternehmen aber noch deutlich unter dem langfristigen Mittel von rund 20%.
Die Lagerhaltung ist ein Thema, das bei Swatch Group immer wieder aufkommt. Zuletzt sind die Ausfuhren in den günstigeren Segmenten gemäss Verbandsstatistik zurückgegangen – in dem Bereich also, in dem Swatch Group mit den Marken Swatch und Tissot stark vertreten ist. Anleger hoffen, bei der Zahlenvorlage Aufschluss über diese Frage zu erhalten.
Auch der Lagerbestand ist grundsätzlich von Interesse. Mitbewerber Richemont (CFR 69.76 0.78%) hat in den vergangenen zwei Jahren eigene Produkte im Wert von rund 500 Mio. € aufgekauft. Damit wollte der Konzern verhindern, dass Händler unverkaufte Ware zu hohen Rabatten auf Onlineplattformen veräussern. Swatch Group hat bisher immer beteuert, auf solche Rückkaufaktionen zu verzichten.
Die komplette Historie zu Swatch Group finden Sie hier. »
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