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07:53 Uhr - 28.07.2015

Swissquote schreibt Verlust

Das Ergebnis der Onlinebank wird durch eine Rückstellung im Bezug auf den Frankenschock belastet.

«Das ­war keine Überraschung», kommentierte Swissquote-CEO Marc Bürki den ersten Verlust seit über zehn Jahren. Der Mitgründer der Onlinebank musste für das erste Halbjahr ein Minus von 10,6 Mio. Fr. präsentieren. Der Grund war eine bereits angekündigte Rückstellung von 25 Mio. Fr. Sie decke die Minussaldi der Kunden vollumfänglich ab, die durch die sprunghafte Frankenaufwertung zu Jahresbeginn zustande kamen, bekräftigte Bürki am Dienstag erneut.

Der Ertrag von Swissquote (SQN 26.4 -6.71%) stieg in der Berichtsperiode 5,2% auf 74 Mio. Fr. Bis auf das Zinsgeschäft legten alle Segmente zu. Der Vorsteuergewinn sank allerdings vor allem wegen höherer Marketing­kosten 11% auf 11,7 Mio. Fr. Der Neugeldzufluss im ersten Semester betrug 580 Mio. Fr. und wog damit die wegen der schlechten Marktperformance um 616 Mio. Fr. geschrumpften Depotvermögen der Kunden knapp auf. Während die Zahl der Konten um 3,7% auf 227 223 zunahm, sanken die ­Depotvermögen seit Jahresbeginn leicht auf 11,5 Mrd. Fr.

Management korrigiert Prognose

Mit dieser Entwicklung zeigte sich Bürki zufrieden. Man sei froh, nicht mehr Cash zu haben. Denn Swissquote zahle jetzt schon auf sein SNB-Konto im Volumen von rund 1 Mrd. Fr. Negativzinsen. Auf rund 4 Mio. Fr. würden sie sich dieses Jahr summieren. Die Negativzinsen überwälze man nicht auf die Kunden, sagte Bürki.

Für 2015 korrigierte das Management die Wachstumsprognose für die Handelsplattform nach unten. Es rechnet neu nicht mehr mit einer Zunahme des Ertrags um 15%, sondern nur noch um 10%, was einem Jahresumsatz von 160 Mio. Fr. entspreche. Trotz der Korrektur rechnet Swissquote für das Gesamtjahr noch mit einem positiven Gewinn. Der Neugeldzufluss dürfte weiterhin 1 Mrd. Fr. überschreiten. Nach dem diesjährigen Dämpfer aufgrund der Turbulenzen auf dem Devisenmarkt hofft Bürki wieder auf starkes Wachstum. Im historischen wie im Branchenvergleich scheinen die Titel jedoch teuer bewertet. Ein Einstieg lohnt sich momentan kaum.

 

Die komplette Historie zur Swissquote finden Sie hier. »

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