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15:20 Uhr - 12.02.2015

Zurich Insurance sichert die hohe Dividende

Der Versicherer verteidigt das Ertragsniveau nur knapp. 2015 ist wegen der Dollarstärke ein 5%iger Gewinnrückgang zu befürchten. Die Dividende scheint indes ungefährdet.

Der Gewinn je Aktie von Zurich Insurance (ZURN 300.2 -4.06%) ist 2014 um 6% auf 23.84 Fr. geschwunden. Die Hoffnungen der Finanzanalysten wurden enttäuscht, was die Titel am Donnerstag unter Druck setzte. Für die Zahlung einer unveränderten Dividende von 17 Fr. reicht es aber allemal. Die Zurich-Papiere werfen mit 5,7% erneut eine der höchsten Renditen am Schweizer Aktienmarkt ab, was ihr mittelfristiges Kurspotenzial intakt hält.

Die Leistungsdaten stagnierten 2014 auf hohem Niveau. Konzernchef Martin Senn gab sich an der Jahreskonferenz enttäuscht, dass es nicht zu mehr gereicht hat: «Einige Fortschritte sind bereits gelungen, doch viel bleibt noch zu tun, um die für 2016 gesteckten Ergebnisziele zu erreichen.» Die Eigenkapitalrendite erreichte zuletzt 11,1%, 2013 waren es 11,6% gewesen. Das Zielband umfasst 14 bis 16 Renditeprozente.

Diversifikationsbereich immer lukrativer

Im zurückliegenden Jahr stieg der Gesamtumsatz 6% auf 74,4 Mrd. $. Der Betriebsgewinn schwand indes 1% auf 4,6 Mrd. $. Der Rückgang ist den Restrukturierungsaufwendungen geschuldet. Operativ haben die Kernbereiche Schaden- und Lebensversicherungen das Ergebnis gehalten.

Die Dienstleistungssparte (Geschäftsführung der US-Versicherungsgenossenschaft Farmers Exchanges) hat gar deutlich profitabler geschlossen. Der Diversifikationsbereich bindet nur wenig Eigenkapital, trägt aber bereits 27% zur Ergebnissumme bei.

Aus den operativen Einheiten sind netto 3,7 (2,9) Mrd. $ freie Geldmittel an die Konzernzentrale geflossen. «Wir sind damit auf bestem Weg, im Zeitraum 2014 bis 2016 total 9 Mrd. $ Cashzufluss für die Dividendenzahlung zu erreichen», betonte Senn.

«Zinsbaisse nicht mit Risikoinvestments kontern»

Eine grosse Herausforderung ist das Niedrigzinsumfeld, das im Euroraum durch die neue EZB-Politik noch verschärft wird. Anlagechefin Cecilia Reyes hält an der bisherigen qualitätsorientierten Vermögensanlage fest: «Wir versuchen nicht, die Zinsbaisse durch Hereinnahme deutlich risikoreicherer Investments zu kontern.» Sie schätzt, dass sich der Investmenterfolg dieses Jahr rund 0,1 Mrd. $ ermässigt.

Dem Währungsrisiko ist die Zurich-Gruppe nur wenig ausgesetzt. Die 206 Mrd. $ erreichenden Investments sind weitgehend währungskongruent auf die Versicherungsverbindlichkeiten gepasst. Die Dollarerstarkung wird 2015 jedoch ungünstigen Einfluss auf die Umrechnung der Geschäftszahlen haben. «Wir erwarten deshalb einen bis zu 5%igen Rückgang des in Dollar bilanzierten Gewinns», sagte Finanzchef George Quinn.

Aktienbewertung ist über dem Schnitt

Gemessen an der gekürzten Gewinnschätzung notieren die Zurich-Aktien zum Kurs-Gewinn-Verhältnis von 13, oberhalb des langjährigen Bewertungsbands von 10 bis 12. Der Solvenzgrad des Unternehmens ist mit dem 1,3-Fachen der Zielgrösse jedoch so üppig, dass auch für das kommende Jahr mit einer erneuten Riesenausschüttung zu rechnen ist. Auf mittlere Frist behalten die Zurich-Aktien damit ihre Anziehungskraft.

 

Die komplette Historie zu Zurich Insurance finden Sie hier.»

Zurich-CEO: "Starke Kapitalbasis rechtfertigt hohe Dividende" AWP/Andreas Hohn

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