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07:35 Uhr - 05.04.2016

Repower: Verlust weitet sich aus

Das Energieunternehmen präsentiert das letzte Mal vor der Dekotierung die Zahlen: Als Folge des Strompreiszerfalls hat sich der Verlust ausgeweitet, und die Dividende wird erneut gestrichen.

Das Geschäftsumfeld ist für Repower (RE 41.1 0%) erwartungsgemäss «auch 2015 äusserst anspruchsvoll» gewesen, wie der Bündner Energieversorger in der Mitteilung zum Jahresabschluss schreibt. Der Preiszerfall an den Energiemärkten habe sich weiter fortgesetzt. Zusammen mit dem starken Franken habe dies das Ergebnis «massiv» belastet. Diese Effekte hätten sich vor allem in einer weiterhin sinkenden Werthaltigkeit von Anlagen und Langfristverträgen, in weiter reduzierten Margen sowie in einer Belastung des Finanzergebnisses niedergeschlagen.

Der Umsatz von Repower sank im vergangenen Jahr 17% auf rund 1,9 Mrd. Fr. Der Stromabsatz bewegte sich mit 17,7 ­Terawattstunden minimal über dem Niveau des Vorjahres. Der Gasabsatz stieg erneut – um 16% – und belief sich auf 2,5 Mrd. Kubikmeter.

Auf Stufe Ebit resultierte ein Betriebsverlust von 69 Mio. Fr. Darin enthalten sind unter anderem Wertminderungen auf Kraftwerkanlagen von 62 Mio. Fr., Wertanpassungen auf Forderungen von 12 Mio. Fr. sowie Rückstellungen auf Langfristverträgen und weitere kleinere Sondereinflüsse von insgesamt 7 Mio. Fr.

Unter dem Strich ergab sich ein Verlust von 136 Mio. Fr. Dabei belasteten auch Fremdwährungseinflüsse und Bewertungseffekte von Zinsabsicherungen das Finanzergebnis mit insgesamt 57 Mio. Fr. Der Cashflow aus operativer Tätigkeit kam auf 17 Mio. Fr. zu stehen. Wie schon für 2014 soll auch für 2015 keine Dividende ausgezahlt werden.

Die Nettoverschuldung ist leicht auf 270 Mio. Fr. gestiegen. Massnahmen zur Senkung hat Repower eingeleitet. So werden insbesondere verschiedene Deves­titionen geprüft, mit denen in den nächsten zwölf bis 24 Monaten insgesamt 60 bis 80 Mio. Fr. an Cash-Zufluss realisiert werden sollen. Die Eigenkapitalquote lag Ende 2015 bei 33%.

Um unabhängiger vom Strompreis zu werden, hat sich Repower im Dezember 2015 eine neue Strategie verpasst. Vorgesehen sind unter anderem die schrittweise Neupositionierung als Energiedienstleisterin, die Konzentration auf 100% erneuerbare Energieproduktion, die Fokussierung auf die Schlüsselmärkte Schweiz und Italien, die Prüfung des Verkaufs des Geschäfts in Rumänien, des Gas-Kombi-Kraftwerks Teverola in Italien und der Kernenergiebeteiligungen sowie die Bereinigung der Kapitalstruktur.

Im Rahmen des letzteren Vorhabens werden die Inhaberaktien und die Partizipationsscheine am 29. April von der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange dekotiert und der Handel an die BEKB (BEKN 192 0.16%) OTC-X übertragen, sodass ein unterbruchloser Handel sichergestellt bleibt. Der Generalversammlung (GV) vom 12. Mai wird zudem vorgeschlagen, die jetzigen Repower-Papiere je im Verhältnis eins zu eins in Einheitsnamenaktien umzuwandeln. Stimmt die GV zu, werden die Inhaberaktien und die Partizipationsscheine an der BEKB OTC-X letztmals am 20. Mai gehandelt. Anschliessend werden sie automatisch in Einheitsnamenaktien umgewandelt. Ab dem 23. Mai findet dann der Handel der neuen Titel unter neuer Valorennummer statt. Weil das Geschäftsumfeld für Repower auch 2016 schwierig bleibt, gibt es zurzeit keinen Grund, die Papiere zu kaufen.

Die komplette Historie zu Repower finden Sie hier. »

 

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