Das Pfund büsst nach dem Wahldebakel von Theresa May stark an Wert ein. Aktien britischer Banken verlieren. Die Renditen britischer Staatsanleihen steigen.
Die britische Premierministerin Theresa May hat sich gründlich verkalkuliert. Nach den vorgezogenen Parlamentswahlen verlieren die Konservativen die absolute Mehrheit. Die Unsicherheit rund um den Austritt Grossbritanniens aus der EU (Brexit) wächst.
An den Finanzmärkten reagiert vor allem die britische Währung. Das Pfund verliert am Freitagvormittag an Wert: Gegenüber dem Euro fällt es auf 1.1289 € (–2,2%) und notiert damit auf dem niedrigsten Stand seit November. Zum Franken sinkt es auf 1.2261 Fr. (–2,1%) und zum Dollar auf 1.2650 $ (–2,3%).
«Es ist nicht auszuschliessen, dass sich die Pfundschwäche noch akzentuieren wird, wenn das politische Chaos offensichtlich wird», meint Thomas Härter von Aquila.
Der Leitindex FTSE 100 legt rund 1% zu. Die im Index enthaltenen international ausgerichteten Grosskonzerne dürften vom schwächeren Pfund profitieren. Dagegen gibt der FTSE 250, der stärker auf den Heimmarkt fokussiert ist, leicht nach.
Zu den grössten Verlierern am Aktienmarkt zählen die Bankaktien Lloyds Bank, RBS und Barclays (BARC 203.7 -0.92%). Auch Bauunternehmen wie Taylor Wimpey (TW. 175.7 -4.51%) geben deutlich nach.
Die Valoren des Spirituosenkonzerns Diageo (DGE 2324.5 1.71%) setzen sich an die Spitze des FTSE 100. Sie korrelieren gemäss den Strategen der Deutschen Bank am stärksten negativ mit dem Pfund.
Der Euro Stoxx 50 (Euro Stoxx 50 3574.46 0.3%) avanciert in den ersten Handelsstunden 0,8%. Der SMI gewinnt 0,4%.
Die Marktzinsen der zehnjährigen britischen Staatsanleihen ziehen leicht an. «Die Gilts dürften zunächst von der Flucht in Qualität profitieren», sagt Howard Cunningham, Anleihen-Portfoliomanager bei Newton Investment Management.
Hat Ihnen der Artikel gefallen? Lösen Sie für 4 Wochen ein FuW-Testabo und lesen Sie auf www.fuw.ch Artikel, die nur unseren Abonnenten zugänglich sind.