Zurück zur Übersicht
17:15 Uhr - 07.04.2015

Dufry will das Eigenkapital beinahe verdoppeln

Der Reisedetailhändler plant, für den Kauf von World Duty Free bis zu 31,4 Mio. Aktien herauszugeben. Darüber entscheidet die Generalversammlung.

Jetzt geht es ans Eingemachte. Mindestens 2,2 Mrd. Fr. braucht Dufry (DUFN 146.3 0.41%) an frischem Eigenkapital für die Ende März verkündete Übernahme des Konkurrenten World Duty Free (WDF 10.02 -0.1%) (WDF). Nachdem die Eckdaten zur Transaktion bereits bekannt waren, hat das Unternehmen diese Woche die Details in der Einladung zur Generalversammlung vom 29. April veröffentlicht.

Der Reisedetailhändler aus Basel unterbreitet der Generalversammlung den Vorschlag, das Eigenkapital von gegenwärtig 180 Mio. auf 337 Mio. Fr. zu erhöhen. Zu diesem Zweck will er bis zu 31,4 Mio. neue Aktien mit einem Nennwert von 5 Fr. herausgeben.

Zustimmung wahrscheinlich

Der Preis der neuen Aktien soll zu einem späteren Zeitpunkt vom Verwaltungsrat bestimmt werden. Je nach Marktentwicklung und dem möglichen Zugriff auf andere Finanzierungsquellen kann sich die Anzahl der herauszugebenden Titel noch reduzieren. Den Gesamtbetrag, den Dufry aufnehmen muss, um WDF zu übernehmen, beträgt 3,8 Mrd. Fr.: 2,2 Mrd. Fr. durch frisches Eigenkapital und die restlichen 1,6 Mrd. Fr. durch langfristige Schulden. Für Dufry ist das Zustandekommen der Kapitalerhöhung nicht nur für die Akquisition wichtig.

Wird die Kapitalerhöhung abgelehnt, muss das Unternehmen an WDF 100 Mio. € Strafe zahlen. Das Zustandekommen sollte aber kein grosses Problem sein, da bereits Ende März etwa 30% der Aktionäre die verbindliche Zustimmung zur Kapitalerhöhung gegeben hatten.

Vorverkaufsrecht bei der Kapitalerhöhung haben die bisherigen Aktionäre, darunter das Management. Machen sie davon keinen Gebrauch, sollen Aktien im Wert von bis zu 1,35 Mrd. Fr. total an den Staatsfonds (GIC) sowie die Holdinggesellschaft von Singapur (Temasek) und  die Investitionsbehörde aus Katar (QIA) gehen. Danach werden die Aktien unter anderem auch in der Schweiz platziert.

Vergütung und Wiederwahl

Die Aktionäre stimmen an der Generalversammlung in Basel nicht nur über die Kapitalerhöhung ab. Ebenso müssen die  Verwaltungsratsmitglieder bestätigt und ihre Vergütung abgesegnet werden. Auch traktandiert ist der Maximalbetrag für die Vergütung der Geschäftsleitung für 2016. Maximal soll das Management 50,5 Mio. Fr. verdienen. Der Betrag liegt zwar deutlich über der Vergütung 2014. Es handelt sich aber um den Maximalbetrag, der ausgezahlt wird, wenn alle Mitglieder alle variablen Vergütungen vollständig ausschöpfen. Im abgeschlossenen Geschäftsjahr betrug der Maximalbetrag für die Vergütung der Geschäftsleitung 47 Mrd. Fr. Ausgezahlt wurde mit 24,1 Mrd. Fr. aber nur etwa die Hälfte des Gesamtbetrags.

Die bisherige Akquisitionspolitik hat sich für Anleger ausgezahlt. Der Buchwert hat sich seit 2010 auf 64 Fr. je Aktie Ende 2014 mehr als verdoppelt. In den kommenden 24 Monaten wird das Unternehmen mit der Integration der jüngsten Übernahmen, neben WDF auch Nuance, beschäftigt sein. Mittel- bis langfristig dürfte sich der Zukauf aber lohnen.

Die komplette Historie zu Dufry finden Sie hier »

Hat Ihnen der Artikel gefallen? Lösen Sie für 4 Wochen ein FuW-Testabo und lesen Sie auf www.fuw.ch Artikel, die nur unseren Abonnenten zugänglich sind.

Seite empfehlen



Kopieren Sie den Link [ctrl + c] und fügen Sie ihn in ein E-Mail ein [ctrl + v]. Aus Sicherheitsgründen ist kein Versand von E-Mails direkt vom VZ Finanzportal möglich.