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18:05 Uhr - 12.03.2020

LLB-Gruppe arbeitet sich vorwärts

Die Beharrlichkeit in der Umsetzung der Strategie zahlt sich für die LLB-Gruppe aus. Sie erhöht zum fünften Mal in Folge die Dividende.

Die vorgeschlagene Ausschüttung von 2.20 Fr. je Aktie ergibt nach den heftigen Kursverlusten eine Dividendenrendite von 4,4%. Aufgrund des diversifizierten Geschäftsmodells – mit den Sparten Retail, Private Banking und Fondsdienstleistungen – ist die Dividendenfähigkeit der LLB (LLB 51.6 -6.01%) im Vergleich mit anderen Bankengruppen und mit Blick auf das herausfordernde Umfeld als gut zu beurteilen. Für 2019 beträgt die Ausschüttungsquote 54%.

Zinsgeschäft unter Druck

Der Jahresgewinn der Gruppe erhöhte sich im vergangenen Jahr 45% auf 123 Mio. Fr. Das Ergebnis vom letzten Jahr ist zwar Schnee von gestern. Bei der LLB ist der Blick in die Vergangenheit aber relevant, denn die kontinuierliche Umsetzung der eingeschlagenen Strategie (drei gesunde Geschäftssegmente in den drei Märkten Liechtenstein, Schweiz und Österreich) kennzeichnet die Bankengruppe.

Akquisitionen, Integration und Innovation stützen das Geschäftsmodell zunehmend breiter ab und ermöglichten im abgelaufenen Jahr ein Wachstum des Ertrags und einen Gewinnsprung, obwohl das traditionelle Zinsgeschäft rückläufig ist. Die Hypothekarforderungen stiegen mit einem Plus von 1,8% auf 11,3 Mrd. Fr. nur leicht an.

Teils operative, teils Einmaleffekte

Das Anlage- und Handelsgeschäft stieg innert vier Jahren anteilsmässig um 10% und macht heute zwei Drittel des Gesamtertrags aus. Dieser erhöhte sich gegenüber Vorjahr 13% auf 453 Mi0. Fr.  Operative Fortschritte sowie Markt- und Einmaleffekte trugen dazu bei. Beispielsweise verbesserte sich der Ertrag um 20 Mio. Fr., weil im Vorjahr ein Bewertungsverlust auf Finanzanlagen abgerechnet werden musste, der sich so wegen veränderter Rechnungslegungspraxis nicht wiederholen wird.

Markant war der Anstieg im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft von 19,3% auf 209 Mio. Fr. Die Performances Fees (die heuer wohl wegfallen werden) trugen gegen 10 Mio. Fr. bei.

«Die Verschiebung der Ertragsstruktur ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Ertragsqualität», sagte CEO Roland Matt bei der Präsentation der Jahreszahlen via Telefonkonferenz.

Erfolg mit Fonds in Österreich  

Von den drei Sparten hat sich insbesondere das institutionelle Geschäft (Fondsdienstleistungen), das punkto Volumen und Ergebnisbeitrag den grössten Geschäftsbereich der LLB-Gruppe darstellt, 2019 als Wachstumstreiber erwiesen. Im Fondsgeschäft in Österreich konnte die LLB im Vergleich zum Vorjahr ihre Masse um 3,8 Mrd. Fr. steigern. Die Bank betreute Ende Jahr 348 österreichische Fonds mit einem Volumen von 18,6 Mrd. Fr. Der Neugeldzufluss betrug gruppenweit 4,1 Mrd. Fr., was eine deutliche Steigerung gegenüber den 1,3 Mrd. Fr, des Vorjahres darstellt.

Kostenmanagement ist eine Stärke
Die LLB, die in der Schweizer Retailgeschäft mit der Bank Linth (LINN 482 -6.41%) vertreten ist, hat bereits fast alle Ziele des Vierjahres-Plans «StepUp 2020» erreicht. Einzig das Kosten-Ertragsverhältnis ist trotz der Verbesserung im letzten Jahr mit 70% noch ziemlich weit weg von der Marke «weniger als 65%».

Allerdings steig der Geschäftsaufwand 2019 trotz der getätigten Übernahmen nur 1,8% auf 311 Mio. Fr. und damit deutlich weniger als der Ertrag. «Striktes Kostenmanagement bleibt das A und O», erklärte LLB-Finanzchef Christoph Reich mit Blick auf das laufende Jahr.

Bessere Profitabilität 

Glücklicherweise ist für 2020 eine gewisse Rentabilitätssteigerung praktisch unter Dach und Fach. Die IT-Integration der 2018 erworbenen österreichischen Tochter auf die im ganzen Konzern eingesetzte Avaloq-Plattform wird dieses Jahr voll zum Tragen kommen. Dies senkt die Kosten, weil die Anzahl Mitarbeitende in der Abwicklung um 20 reduziert werden kann. Und es erhöht das Ertragspotenzial, weil die Lancierung neuer Angebote einfacher wird.

Trotz den gegenwärtigen Unsicherheiten prognostiziert die Bank deshalb für das laufende Jahr ein «solides» Konzernergebnis.

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