Sunrise-Valoren haben einen guten Lauf. Sie punkten mit der Aussicht auf steigende Ausschüttungen.
Sunrise-Aktien haben seit Jahresbeginn einen guten Lauf an der Börse. Sie kommen auf eine Gesamtrendite von 27%. Erzrivalin Swisscom (SCMN 497.3 0.02%), die den Schweizer Telecommarkt dominiert, kommt auf 14% und der europäische Branchenindex Stoxx 600 (SXXP 389.32 -0.36%) Telecommunication auf 9% (in Fr.).
Inzwischen sieht die Bilanz der Papiere auch seit dem Börsengang im Februar 2015 besser aus: Die Titel haben den Emissionspreis von 68 Fr. ein gutes Stück hinter sich gelassen.
Unter CEO Olaf Swantee, seit Mai 2016 im Amt, hat Sunrise (SRCG 81.3 -0.73%) das Discount-Image des zweitgrössten Schweizer Mobilfunkanbieters (geschätzt 22% Marktanteil, nach Swissscom mit 60 und vor Salt mit 17%) abgestreift, Qualität von Netzwerk und Kundenservice stehen stärker im Zentrum.
Ein Meilenstein auf diesem Weg: Vergangenen Dezember setzte sich Sunrise in einem namhaften Mobilfunk-Netzwerktest vor Swisscom an die Spitze, wenn auch knapp. Diese Repositionierung der Marke führte unter anderem dazu, dass die Analysten von Berenberg Sunrise im August nach der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen von «Halten» auf «Kaufen» hochstuften.
Starke Performance
Insgesamt sprechen sich 44% der Analysten für Sunrise aus und empfehlen einen Kauf der Titel. Swisscom-Aktien stehen hingegen nur in der Gunst von 22% der Experten. Neben der unterschiedlichen Positionierung am Markt liegt dies auch an anderen Dividendenperspektiven.
Bei Sunrise winken steigenden Ausschüttungen und 4,9% Rendite für 2017. Swisscom-Finanzchef Mario Rossi bestätigte erst vor wenigen Tagen, dass hohe Investitionen in die Netze die Ausschüttungsfähigkeit des Telecomkonzerns limitieren.
Strukturell steht der Schweizer Telecomsektor unter Druck. Sunrise konnte den rückläufigen Umsatztrend in den vergangenen Quartalen abbremsen. Der grössere Fokus liegt jedoch auf der Entwicklung des Bruttogewinns, wie CEO Olaf Swantee im Gespräch erklärt.
Ob dieser tatsächlich kurzfristig steigen wird, ist jedoch fraglich. Gemessen an der Kundenverteilung lieferte der Swisscom-Rivale in den vergangenen Monaten indes eine starke Performance ab.
Gemäss Konsensschätzungen von Bloomberg dürfte Sunrise den Umsatz von 2016 bis 2020 in Summe stabil halten und den bereinigten Ebitda minim steigern. Für Swisscom werden pro Jahr und im Durchschnitt 0,4% Umsatzrückgang und 0,9% Ebitda-Rückgang erwartet.
Für das dritte Quartal, über das Sunrise am 9. November informiert, sehen Schätzungen den Umsatz und den bereinigten Ebitda je 3% schwächer. Die Analysten von Berenberg erwarten indes, dass der Ausblick dann nochmals steigen könnte.
Attraktive Dividendentitel
Zum Halbjahr hob das Management die Prognose für den bereinigten Ebitda im Gesamtjahr von 577 bis 592 Mio. auf 592 bis 602 Mio. Fr. an. Dies wegen positiver operativer Trends im Jahresverlauf und dem Verkauf der passiven Mobilfunkinfrastruktur für 500 Mio. Fr., der Anfang August abgeschlossen wurde. Gleich blieben die Erwartungen für Umsatz (1,82 bis 1,86 Mrd. Fr.) und Investitionen (255 bis 295 Mio. Fr.).
Ein höheres Kursziel (90 statt zuvor 80 Fr.) vergab die Bank Vontobel (VONN 61 -0.08%) im Vorfeld der Quartalszahlen. Für die Analysten ist der wenig kapitalintensive Zugang auf die Netze ein Pluspunkt. Ebenso die «robuste Rentabilität dank Kostenkontrolle».
Sunrise-Aktien sind attraktive Dividendentitel. Mit einem Wert von 9 ist die am Verhältnis von Unternehmenswert zu Ebitda (Schätzung für 2018) gemessene Bewertung im Branchenvergleich annehmbar.
Die komplette Historie zu Sunrise finden Sie hier. »
Hat Ihnen der Artikel gefallen? Lösen Sie für 4 Wochen ein FuW-Testabo und lesen Sie auf www.fuw.ch Artikel, die nur unseren Abonnenten zugänglich sind.