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15:30 Uhr - 04.03.2016

SFS fängt sich auf

Der Metallverarbeiter wurde in der zweiten Jahreshälfte 2015 bereits wieder deutlich profitabler. Das Management möchte die hohe Liquidität in Übernahmen investieren.

SFS (SFSN 68.15 0.96%) hat ein Frankenproblem und ein Luxusproblem. Zum Franken: Der Metallverarbeiter und Befestigungsspezialist hat 2015 erwartungsgemäss gelitten. In der Schweiz verbucht SFS 23% des Umsatzes, aber etwa die Hälfte der Kosten. Daher wirkte sich nicht nur der Umrechnungs-, sondern vor allem auch der sogenannte Transaktionseffekt ungünstig aus.

Insgesamt kostete die Heimwährung 47,5 Mio. Fr. Betriebsergebnis vor Abschreibungen (Ebita) respektive 2,7 Prozentpunkte Marge. Punkto Margenziel – mindestens 15% – wurde SFS ungefähr zwei Jahre zurückgeworfen.

Zuversichtlich stimmt, dass die zweite Jahreshälfte mit einer operativen Marge von 13,5% bereits deutlich profitabler war. Im ersten Semester hatten 10,8% resultiert, der niedrigste Wert seit 2009.

SFS hatte nach dem Frankenschock im Januar einen Strauss von Massnahmen eingeleitet. CEO Jens Breu geht davon aus, dass sich die Lage 2016 normalisiert. Die Arbeitszeitverlängerung wird vielleicht im Sommer aufgehoben. Breu betont aber, dass Einstellungen weiterhin «sehr selektiv» vorgenommen würden. Das Kostenmanagement bleibe straff.

«Überfinanziert»

Zum Luxusproblem: Dank eines freien  Cashflows von 121 Mio. Fr. ist die pekuniäre Situation von SFS noch komfortabler geworden. Auch die Zürcher Kantonalbank kommt zum Schluss, das Unternehmen sei – mit einem Eigenkapitalanteil an der Bilanz von 82% und einer Nettoliquidität von 127 Mio. Fr. – «überfinanziert».

Was tun? «Wir sind noch nicht nervös», meint Breu. SFS könne Investitionsprojekte vorziehen. Zudem habe man eine interessante Liste von Übernahmekandidaten. Die Chance und der Wille seien da, sich zu verstärken. Unter anderem ist SFS auf der Suche nach einem Komponentenhersteller in der US-Luftfahrtindustrie.

Es wäre in der Tat nicht besonders fantasievoll, würde der Konzern zwei Jahre nach dem Gang an die Börse die aufgenommenen Mittel an die Aktionäre zurückgeben.

Der Umsatz wächst nur moderat

Für 2015 soll eine unveränderte Dividende ausgezahlt werden. Das mutet mit Blick auf den im Vergleich zum Vorjahr geringeren Gewinn und mit Rücksicht auf die geforderten Mitarbeiter fair an.

Mit einer Dividendenrendite von 2% sind die Papiere für Investoren allerdings nicht besonders attraktiv.  Zudem dürfte sich ein kräftigerer Gewinnschub erst 2017 einstellen. Ein Engagement in den Aktien eilt also nicht.

Die Prognose für das laufende Jahr ist eher konservativ. Der Umsatz soll 2 bis 4% steigen, was erneut unter dem mittelfristigen Zielband von 5 bis 7% liegt. Eine Beschleunigung des organischen Wachstums wird nicht erwartet.

Die Ebita-Marge wird auf 13 bis 14% veranschlagt. Jens Breu hat sicher den Ehrgeiz, in seinem ersten Jahr als CEO den oberen Wert zu erreichen – womit die Scharte von 2015 ausgewetzt wäre.

Die komplette Historie zu SFS finden Sie hier. »

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