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16:45 Uhr - 21.11.2014

Besser leben mit hiesigem Hightech

Viele Menschen sterben durch Feuer, zu viele. Sensoren in Hightech-Geräten könnten helfen – vielleicht aus Schweizer Produktion.

In der kalten Jahreszeit gibt es in der Schweiz beim Umgang mit Cheminées und Holzöfen mehr als einen Brand pro Tag. Jährlich entstehen 20 000 Brände, heisst es von der Beratungsstelle für Brandverhütung. Die Schäden belaufen sich auf 600 Mio. Fr., schlimmer noch: Bis zu 200 Menschen tragen schwere Verletzungen davon, 40 sterben in den Flammen. Wäre es nicht schön, würde ein Gerät vor der Gefahr warnen, das fast alle, fast immer bei sich haben: das Smartphone. Die Ingenieure von Apple (AAPL 116.43 0.1%) hatten diesen Gedanken und haben einen Hightech-Rauchmelder patentieren lassen. Der könnte bald vielleicht mit Schweizer Hightech daherkommen.

Der Trend ist bekannt: Mehr und mehr Sensoren machen das gute, alte Mobiltelefon zum Smartphone, zum cleveren Gerät. Es schaltet das Display ab, wenn es beim Telefonieren ans Ohr gehalten wird, es filtert störende Geräusche beim Gespräch, es stellt Bewegungen fest. Spätestens nächstes Jahr wandert die Intelligenz ans Handgelenk. Dann wird es smarte Uhren geben, die Puls und Blutdruck überwachen, bald gar den Alkoholgehalt im Blut.

Apple nimmt eine Vorreiterrolle ein bei solchen smarten Geräten, jetzt schon mit iPhone und iPad, ab 2015 mit der Apple Watch. Unter Patentnummer 20140340216 beschreibt nun Apple-Ingenieur Paul Puskarich, wie Sensoren in Smartphones, Tablets, Uhren oder Computern bald Rauch entdecken könnten – und dann warnen, die Sprinkler auslösen oder sogar eigenständig die Feuerwehr rufen.

Noch ist das Zukunftsmusik, doch AMS (AMS 33.5 -0.15%) hat sich bereits mit Technik verstärkt, die in eine ganz ähnliche Richtung geht. Und Apple gehört zu den Grosskunden des österreichischen Chipherstellers. Im Sommer hat AMS die deutsche AppliedSensor gekauft. Die Sensoren des kleinen Unternehmens dienen dazu, Gase wie Kohlenmonoxid oder Stickstoff aufzuspüren. So lässt sich beispielsweise die Luftqualität in Gebäuden oder Fahrzeugen überwachen. Künftig könnten solche Detektoren ins Smartphone oder Tablet wandern.

Ein Sprecher von AMS sieht allerdings keinen Zusammenhang von eigener Technik zur Patentanmeldung. Rauch würde durch AppliedSensor-Technik nicht aufgespürt. Die zugekaufte Technik sei zwar ähnlich, aber eben nicht gleich wie bei einem Rauchsensor, heisst es weiter.

Anleger machen mit AMS dennoch wenig falsch. Seit Anfang Jahr liegen die Titel 55% im Plus. Apple bringen es seither «nur» auf 45%. Das neueste iPhone 6, das sich sehr gut verkauft, enthält AMS-Sensoren, die Apple Watch nächstes Jahr wohl auch. Das hat seinen Preis mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis 2015 von 17. Doch die Börsenstory von AMS stimmt weiterhin. Mutige mit längerem Anlagehorizont können jetzt noch einsteigen.

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