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12:50 Uhr - 02.09.2014

Die Schweizer Wirtschaft wächst kaum noch

Im zweiten Quartal lag das Bruttoinlandprodukt nur noch knapp über dem Vorjahreswert. Bei Konsum und Export herrscht Flaute.

Die Frühindikatoren hatten es seit Monaten angekündigt. Nun herrscht Gewissheit: Der Schweizer Aufschwung hat markant an Tempo eingebüsst. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) stagnierte im zweiten Quartal gegenüber dem ersten. Und im Vergleich zum Vorjahr nahm es inflationsbereinigt lediglich noch 0,6% zu. Gegenüber Wachstumsraten um 2%, die in den  vorangegangenen Quartalen gemessen worden waren, ist das ein herber konjunktureller Rückschlag.

Vom Konsum und von den Investitionen gingen nun schon zum zweiten Mal in Folge keine Impulse mehr aus. Einer leichten Zunahme des Privatkonsums im Vergleich zum Vorquartal stand ein Rückgang beim Staat gegenüber. Die Investitionen in Maschinen und Ausrüstungen erhöhten sich um 0,7% (–1,3% im ersten Quartal), dank Ausgaben für EDV und Fahrzeuge, wie das Staatssekretariat Seco am Dienstag erläuterte. Dafür sanken die Bauinvestitionen um 0,7% (+1,9%).

Flaute herrscht inzwischen auch bei den Exporten. Die Güterausfuhren liegen nur noch 1,2% über dem Vorjahresniveau.   Gut lief es gemäss Seco nur noch im Handel mit Bijouterie. Dagegen verloren Chemie/Pharma an Glanz. Der Maschinen- und Elektronikkomplex verzeichnete rückläufige Ausfuhren. Die Dienstleistungsexporte verloren ebenfalls an Schwung – allerdings übertrafen sie im zweiten Quartal das Vorjahresniveau immer noch um beachtliche 4,4%.

Was den Beitrag der einzelnen Wirtschaftszweige am BIP betrifft, so wuchs nur noch der Sektor Industrie, Energie- und Wasserversorgung. Das betrifft jedoch nur den Vergleich zwischen dem ersten und zweiten Quartal 2014. Zum Vorjahr schrumpfte die Wertschöpfung.

Die Preise insgesamt (BIP-Deflator) haben sich zum dritten Mal in Folge gegenüber dem Vorjahr nicht verändert. Der Rückgang der Exportpreise war mit –1,7% aber besonders ausgeprägt.

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