Aufgrund geringer Marktanteile beendet die Kantonalbank die Übung mit ihrem «investomat». Die Branche hat es in der Schweiz allgemein schwer.
Die Glarner Kantonalbank (GLKBN 31.2 0.32%) (GLKB) stellt ihr Robo-Advisor-Angebot «investomat.ch» per Ende November 2019 ein. Die GLKB schreibt in einer Mitteilung vom Mittwoch es sei auf zu geringe Nachfrage gestossen.
Generell haben laut GLKB die Robo Advisors in der Schweiz bisher nur geringe Marktanteile gewinnen können. Eine Trendwende sei diesbezüglich in absehbarer Zeit nicht zu erwarten, heisst es weiter.
Hohe Volumen notwendig
Zahlreiche Robo-Advisor-Angebote wurden in den vergangene Jahren hierzulande wie auch international lanciert, von Start-ups und etablierten Banken. Zu den ältesten in der Schweiz gehören dabei die Angebote von True Wealth (Start-up) und das der Onlinebank Swissquote (SQN 41.44 -2.91%).
Doch auch nach Jahren verwalten beide nur rund 200 Mio. Fr. auf ihren Plattformen. Zu wenig, um das Geschäft profitabel zu betreiben. Die meisten Anbieter geben nicht an wie viel Vermögen sie verwalten, auch die GLKB machte zu ihrem investomat keine Angaben.
Dabei ist es für diese Angebote matchentscheidend schnell hohe Vermögen auf ihre Plattformen zu bekommen. Denn die beiden vorrangigen Unterscheidungsmerkmal zur klassischen Vermögensverwaltung sind die tiefen Kosten, die die neuen Anbieter verlangen und die tiefen Einstiegsvermögen, die über sie bereits angelegt werden können. Die Robo-Advisor-Gesellschaften müssen ihre Plattformen also rasch mit hohen Volumen auslasten, um bei den sehr dünnen Margen profitabel wirtschaften zu können.
In einem kleinen Heimmarkt wie die Schweiz ist das aber um einiges schwerer als in Deutschland, Grossbritannien oder den USA. Dort haben die grössten europa- und weltweit die grössten Robo-Advisors ihr Domizil und haben ihererseits zu kämpfen, selbst wenn ihre verwalteten Vermögen bereits die Milliardengrenze überschritten haben.
GLKB hat andere Stärken
Die GLKB ihrerseits will sich nun auf sogenannte hybride Anlagelösungen konzentrieren, die grossen Anklang bei der Kundschaft gefunden hätten. Diese kombinieren digitale Tools und Prozesse mit persönlicher Beratung. Ein solches hybrides Angebot hatte die GLKB im vergangenen Jahr eingeführt.
Die GLKB gilt punkto Digitalisierung als eine Vorreiterin unter den Schweizer Banken. Ihre stärke liegt dabei vor allem in ihrem Online-Hypothekenangebot «hypomat.ch». Damit legte die GLKB in den vernagnenen Jahren ein starkes Wachstum hin.
Die Software dazu lizensiert sie auch an andere Banken und bietet mit der Tochter «Kreditfabrik» Banken und Verischerungen die Verwaltung derer Hypothekarportfolios an. Dort orten auch die Analysten der Zürcher Kantonalbank weiterhin das grösste Wachstumspotenzial der GLKB.
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