Zurück zur Übersicht
17:00 Uhr - 02.02.2015

US-Industrie verliert an Fahrt

Der ISM-Einkaufsmanagerindex notiert im Januar bei 53,5 Punkten und damit deutlich tiefer als noch im Dezember. Wallstreet reagiert mit Abgaben.

Der Ausblick für die amerikanische Industrie hat sich zum Jahresauftakt stärker als erwartet eingetrübt. Das zeigt der Einkaufsmanagerindex (Purchasing Managers Index, PMI), der vom Institute for Supply Management (ISM) erhoben wird und auf Umfragen unter Chefeinkäufern von Industriebetrieben basiert. Das Barometer ist im Januar auf 53,5 gefallen, nach 55,1 im Dezember. Analysten hatten mit einem Rückgang auf 54,8 gerechnet.

Es handelt sich um die schwächste Lesung seit einem Jahr. Zwar liegt der Wert nach wie vor über der kritischen Schwelle von 50 und signalisiert damit eine Zunahme der Industrieaktivität. Doch bereits zum zweiten Mal in Folge hat sich das Wachstum verlangsamt.

Auftragseingänge und Exporte sinken

Besonders die Auftragseingänge haben sich im Vergleich zum Vormonat rückläufig entwickelt und notierten auf dem niedrigsten Stand seit einem Jahr. Dennoch verzeichnet die Industrie immer noch eine leichte Zunahme der Bestellungen.

Anders sieht es bei den Exporten aus. Erstmals seit November 2012 ist die Nachfrage nach amerikanischen Gütern aus dem Ausland gesunken. Die befragten Manager erwarten demnach, dass die Ausfuhren abnehmen werden. Die Entwicklung reflektiert die schwache Wirtschaftslage in Europa und China. Zudem verteuert der starke Dollar die amerikanischen Waren.

Konsum stützt US-Wirtschaft

Enttäuschend waren zuvor auch die jüngsten Zahlen zu den Konsumausgaben ausgefallen. Sie sind im Dezember 0,3% gesunken, nachdem im November noch ein Plus von 0,5% resultierte.

Dennoch hat der Konsum, der rund 70% der amerikanischen Wirtschaftsleistung ausmacht, im Schlussquartal massgeblich zum Wachstum beigetragen: Die Verbraucherausgaben sind so stark gewachsen wie zuletzt 2006. Im Jahresvergleich legte das Bruttoinlandprodukt (BIP) im vierten Quartal 2,6% zu.

Wallstreet reagierte zunächst mit Verlusten auf die Konjunkturdaten. Der S&P 500 (SP500 1991.97 -0.15%) und der Dow Jones (Dow Jones 17128.87 -0.21%) notierten jeweils rund 0,5% im Minus. Im Handelsverlauf machten die Indizes die Verluste wieder wett. Für Unterstützung sorgte der Ölpreis, der zwischenzeitlich bis zu 5% zulegte.

Anleger widmen den US-Wirtschaftszahlen derzeit besondere Aufmerksamkeit, weil die US-Notenbank die geplante Zinserhöhung von der Wirtschaftsentwicklung abhängig macht.

Hat Ihnen der Artikel gefallen? Lösen Sie für 4 Wochen ein FuW-Testabo und lesen Sie auf www.fuw.ch Artikel, die nur unseren Abonnenten zugänglich sind.

Seite empfehlen



Kopieren Sie den Link [ctrl + c] und fügen Sie ihn in ein E-Mail ein [ctrl + v]. Aus Sicherheitsgründen ist kein Versand von E-Mails direkt vom VZ Finanzportal möglich.