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16:59 Uhr - 05.06.2015

Renditesprung festigt Euro

Die Zinskorrektur hat die Gemeinschaftswährung gestärkt. Erst die Nachrichten zu Griechenland stoppen die Aufwertung.

Wie bereits im April ging auch diesmal die Zinskorrektur mit einer Euroaufwertung einher. Von Montag bis Donnerstag stieg die Gemeinschaftswährung gegenüber dem Dollar von 1.09 auf 1.135 $/€. Zum Franken fiel die Bewegung zwar nur halb so stark aus, aber der Zugewinn von 1.03 auf 1.057 Fr./€ war dennoch beachtlich. Seit Ende März waren in Franken keine so hohen Notierungen mehr für den Euro bezahlt worden.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB (SNBN 1199 -0.42%)) dürfte die Aufwärtstendenz des Euros mit Genugtuung verfolgt haben. Jeder Schritt des Wechselkurses weg von der 1:1-Parität nach oben ist ein Segen. Ganz anders stellt sich die Situation in Frankfurt dar: Die EZB hat ihre gesamte QE- und Minuszinsstrategie auf der Annahme aufgebaut, dass dadurch der Euro schwächer würde. Draghi brachte an der Medienkonferenz diese Woche mehrmals die Konjunkturerholung in Euroland mit dem Wechselkurs in Verbindung – ein Beleg dafür, wie viel Gewicht die Währungshüter auf einen «kompetitiven» Euro legen.

zoomFundamental sei das Aufwärtspotenzial des Euros beschränkt, argumentiert das Devisenresearch von Credit Suisse (CSGN 25.82 -1.79%). Der Druck komme allerdings aus der Positionierung am Markt: u. a. durch eine starke Verzerrung zugunsten von Euro-Verkaufsoptionen. Auch die Euro-Short-Positionen von Hedge Funds sind im historischen Vergleich enorm. Nicht auszudenken, was passiert, falls die Nachrichtenlage zugunsten Eurolands dreht und in den USA die Zinserhöhung erneut hinausgeschoben wird. Das Risiko sei aber gering, argumentieren die meisten Analysten und setzen weiter auf den Dollar.

Sie bekamen am Freitag Recht: Die Nachricht, dass Griechenland den IWF diese Woche nicht bezahlen werde (vgl. Seite 19), beendete die Euro-Hausse erst einmal. Der Kurs sank auf 1.109 $/€ resp. 1.05 Fr./€. Trotzdem: Hedge Funds haben begonnen, ihre Short-€/Long-$-Engagements abzubauen. Dass gleichzeitig der Euro zum Dollar zulegte, war sicher kein Zufall.

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