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09:29 Uhr - 01.09.2015

Neue Massnahmen sollen Chinas Börse stützen

Chinas Regierung schlägt einen neuen Weg ein: Höhere Dividendenzahlungen und der Zusammenschluss von Unternehmen sollen den Kurszerfall bremsen.

Die staatlichen Stützungsmassnahmen der Börsen Festlandchinas sind mit der jetzt angekündigten beschleunigten Restrukturierung staatlich kontrollierter Unternehmen in eine neue Phase eingetreten. Nachdem die von der Regierung verordnete Einschränkung von Leerverkäufen, das Vorgehen der Polizei gegen angeblich illegale Marktpraktiken oder auch die Stützungskäufe von Brokerhäusern und Pensionskassen den Abwärtstrend an den Börsen Schanghai und Shenzhen nicht stoppen konnten, hat die chinesische Regierung Anfang Woche eine neuen Weg eingeschlagen. Die Rettungsmassnahmen verlagern sich damit von der Nachfrage- auf die Angebotsseite.

Attraktivere Dividenden

Das ist einem am späten Montagabend vom Finanzministerium, von der Börsenaufsichtsbehörde CSRC, der Bankenaufsichtsbehörde CBRC und der staatlichen Holdinggesellschaft SASC veröffentlichten Zirkular zu entnehmen. Im gemeinsam unterzeichneten Communiqué wurden Staatsunternehmen auch dazu aufgerufen, vermehrt eigene Aktien zurückzukaufen. Der Shanghai-Composite-Index hat im August über 12% nachgegeben und liegt damit rund 40% unter dem Stand vom vergangenen Juni.

Der Abwärtstrend an den chinesischen Börsen ging auch am Montag weiter. Der Shanghai-Composite-Index liess in der Morgensitzung 1,1% und der Hongkonger Hang Seng (Hang Seng 21670.58 0.27%) 0,5% nach. Die Kurse wurden vor allem durch die schleppende Tätigkeit im Industriesektor belastet. Der offizielle Einkaufsmanagerindex fiel im August auf 49,7 und sank damit zum ersten Mal seit Februar unter 50%. Eine Lesung von unter 50 weist auf eine sich verlangsamende Industrieproduktion hin.

Ausländische Anleger im Visier?

Die Hongkonger Tageszeitung «South China Morning Post» (SCMP) berichtete derweil am Montag, dass die behördliche Untersuchung gegen angeblich missbräuchliche Marktpraktiken weitergeführt werde. So heisst es, mit Li Yifei sei eine der bekanntesten Investorenpersönlichkeiten Chinas zur Befragung in Gewahrsam genommen worden. Li arbeitet in leitender Position für den Chinaableger der in London beheimateten Man Group, eines der führenden internationalen Hedge Funds.

Mit Bezug auf die Nachrichtenagentur Bloomberg hiess es in dem SCMP-Artikel, Li würden keine direkten Verfehlungen vorgeworfen. Sie sei von den Behörden lediglich zu einem «Spezialtreffen» eingeladen worden. Angefragt von der «Finanz und Wirtschaft», wollte sich Rosanna Konarzewski, die Mediensprecherin von Man Investment, nicht zum Fall äussern.

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