Seit der Finanzkrise haben Banken weltweit für über 1140 Mrd. $ Aktien emittiert. Vor allem Europäer haben immer noch nicht genug.
Die Zahlen sind gewaltig: Seit der Finanzkrise haben Banken weltweit Aktien im Umfang von 1144 Mrd. $ emittiert. Das entspricht in etwa dem Umfang des 2015 angekündigten Anleihenkaufprogramms der Europäischen Zentralbank oder der jährlichen Wirtschaftsleistung Spaniens. Und wie die Deutsche Bank mit ihrer Ankündigung am Wochenende zeigte, reicht dieser Betrag immer noch nicht aus. Sie benötigt eine weitere Kapitalerhöhung im Umfang von 8 Mrd. €. Anfang des Jahres hat bereits Unicredit aus Italien rund 13 Mrd. € eingesammelt.
Diese zwei Banken gehören mit den zwei neuen Aktienemissionen zu den Banken weltweit, die seit 2007 am meisten Kapital benötigt und entsprechend ihre Aktionäre verwässert haben, wie eine Auswertung des Datendienstes Dealogic zeigt. Schon vor der jüngsten Kapitalerhöhung hat sich die Zahl der Aktien der Deutschen Bank seit 2007 um den Faktor 2,6 vervielfacht. Die Bank wird mit der nun angekündigten Emission in fünf Transaktionen für 38,6 Mrd. $ Aktien verkauft haben. Weltweit wird diese Zahl nur von der mehrheitlich verstaatlichten britischen Royal Bank of Scotland übertroffen, die insgesamt 55 Mrd. $ aufnahm.
Es ist kein Zufall, dass die zwei kapitalhungrigsten Banken aus Europa stammen. Die geografische Verteilung der Emissionen beweist, dass Europas Banken gegenüber zur US-Konkurrenz im Kapitalaufbau hinterherhinken. Und das, obwohl seit der Finanzkrise Europas Banken ausser 2009 jedes Jahr mehr Kapital aufgenommen haben als US-Banken.
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