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17:00 Uhr - 11.08.2015

Hilfspaket für Griechenland gewinnt Konturen

Die EU-Kommission hat griechische Angaben bestätigt, wonach eine Einigung zum Hilfspaket erzielt worden sei. Allerdings seien noch einige Details zu klären.

Griechenland hat sich mit seinen Geldgebern auf die Bedingungen für ein drittes Hilfspaket geeinigt. Die EU-Kommission bestätigte am Dienstag, dass Vertreter der Brüsseler Behörde, der Europäischen Zentralbank (EZB), des Internationalen Währungsfonds (IWF) und des Euro-Rettungsschirms ESM eine Grundsatzeinigung erzielt hätten. Einige Details seien noch offen, erklärte eine Sprecherin der Kommission.

Laut Reuters wird das Hilfspaket ein Volumen von bis zu 86 Mrd. € und eine Laufzeit von drei Jahren haben. Die Angaben wurden bis am Dienstagabend von offizieller Seite nicht bestätigt. Im Gegenzug verpflichtet sich Athen zu strengen Sparauflagen und  tiefgreifenden Reformen.

Bevor tatsächlich Geld nach Griechenland fliesst, gilt es, verschiedene politische Hürden zu überwinden. Zunächst wird das griechische Parlament über die Vereinbarung und die geforderten Reformmassnahmen abstimmen. Das Hilfspaket muss zudem von den Finanzministern der übrigen achtzehn Euroländer abgesegnet werden. Ein Treffen auf dieser Ebene wird voraussichtlich am Freitag stattfinden. Danach muss das Massnahmenpaket verschiedenen nationalen Parlamenten vorgelegt werden, dazu gehört etwa der Bundestag. Deutschland hat sich bislang zurückhaltend zu den Verhandlungen geäussert. «Wir werden das Ergebnis aus Athen in den nächsten Tagen sorgfältig prüfen», sagte ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums. Die Vereinbarung müsse für die nächsten Jahre tragbar sein, und nicht nur für ein paar Monate, erklärte er. Doch die Zeit drängt, denn Athen muss erneut einen Kredit bedienen: Am Donnerstag, 20. August wird eine Zahlung von 3,2 Mrd. € an die EZB fällig.

Griechenland hat von seinen Geldgebern bereits zwei Hilfskredite erhalten. Das erste Programm wurde im Mai 2010 lanciert und belief sich auf 110 Mrd. €. Im März 2012 schnürten die Gläubiger ein zweites Hilfspaket über 165 Mrd. €. An der gebeutelten Athener Börse sorgte die Aussicht auf weitere Finanzhilfe für Auftrieb. Der Leitindex gewann rund 2% und der Bankenindex kletterte in der Spitze mehr als 10%.

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