Zurück zur Übersicht
09:20 Uhr - 28.05.2015

BKB kauft sich in Deutschland frei

Die Basler Kantonalbank kann gegen eine Zahlung von 38,6 Mio. € das Steuerverfahren mit Deutschland abschliessen. Sie ist nach Julius Bär, Credit Suisse und UBS die vierte Schweizer Bank, die sich mit den deutschen Behörden einigt.

Die Basler (BSL 58.85 -0.81%) Kantonalbank (BKB) schliesst das Thema nicht versteuerter Vermögenswerte deutscher Kunden ab. Sie hat mit den deutschen Behörden eine Einigung zur Aufarbeitung der Vergangenheit erzielt und zahlt dafür einmalig 38,6 Mio. €. Die Vereinbarung umfasse die Bank und ihre Mitarbeitenden, betont das Institut in der Mitteilung vom Donnerstag. Der Betrag errechnet sich anscheinend grösstenteils als Gewinnabschöpfung, zu einem kleinen Teil als Busse.

Swisscanto-Verkauf kompensiert

Der erwartete Geschäftserfolg im Stammhaus und im Konzern BKB bleibt im Halbjahr dennoch voraussichtlich auf Vorjahreshöhe. Denn im ersten Quartal wird der Verkauf der Beteiligung von 10,96% an der Swisscanto an die Zürcher Kantonalbank als ausserordentlicher Ertrag von 35,8 Mio. Fr. verbucht.

Die BKB ist die erste Inlandbank, die die rechtliche Situation in Deutschland bereinigen kann/muss. Die im Jahr 2011 ergriffene und konsequent umgesetzte Weissgeldstrategie sei eine wichtige Voraussetzung für die rasche Bereinigung der Situation im Zusammenhang mit deutschen Kunden gewesen, schreibt die Bank.

Nordrhein-Westfalen und Deutschland…

Der Steuerstreit mit Deutschland ist eigentlich vorbei. Obwohl sich die Schweiz mit der EU auf die Einführung des automatischen Informationsaustauschs geeinigt hat und das Verhältnis zwischen Bern und Berlin gut scheint, hat insbesondere das Bundesland Nordrhein-Westfalen die Ermittlungen gegen Schweizer Banken und ihre Mitarbeiter aber fortgesetzt. Insbesondere, so hört man, werden deutsche Bürger, die ihre steuerliche Situation bereinigen, dazu gedrängt, ihre Schweizer Bank und ihren Anlageberater zu belasten, vor allem im Zusammenhang mit möglichen Beihilfedelikten. Dem Vernehmen nach wurde die Einigung der BKB mit den Behörden von Nordrhein-Westfalen erzielt. Sie soll gerichtlich aber auf Gesamtdeutschland ausgedehnt werden.

Die Basler Bank hat aufgrund ihrer Grenznähe ein grosses Deutschlandgeschäft. Im Zuge des Steuerstreits mit den USA und desjenigen mit Deutschland hat sie die Geschäftstätigkeit geografisch stark eingeschränkt. BKB lasse nur noch steuerehrliche Neukunden aus wenigen Kernmärkten zu sowie aus Ländern, mit denen die Schweiz eine Abgeltungssteuer vereinbart habe.

…und die USA

Deutschland gehört weiterhin zu den Kernmärkten. Keine Neuigkeiten gibt es zum Steuerstreit mit den USA, für den die BKB bereits 2013 Rückstellungen von 100 Mio. Fr. vorgenommen hat, und zwar für die Verwaltung von bis zu 600 Mio. Fr. Kundengeldern. BKB gehört zu den Kategorie-1-Banken, gegen die in den USA eine Strafuntersuchung läuft. Die deutschen Vermögen bei der BKB dürften ein Vielfaches der US-Assets betragen.

Die komplette Historie zur BKB finden Sie hier. »

Hat Ihnen der Artikel gefallen? Lösen Sie für 4 Wochen ein FuW-Testabo und lesen Sie auf www.fuw.ch Artikel, die nur unseren Abonnenten zugänglich sind.

Seite empfehlen



Kopieren Sie den Link [ctrl + c] und fügen Sie ihn in ein E-Mail ein [ctrl + v]. Aus Sicherheitsgründen ist kein Versand von E-Mails direkt vom VZ Finanzportal möglich.