Die Bank of England hat an der heutigen Zinssitzung den Satz um einen Viertelprozentpunkt auf 0,5% angehoben.
Die Kehrtwende in der Zinspolitik hat nun auch Grossbritannien erfasst. Die Bank of England (BoE) erhöht den Leitzins um 0,25 auf 0,5%. Das hat der geldpolitische Ausschuss an der heutigen Zinssitzung bekannt gegeben. Dabei handelt es sich um die erste Zinserhöhung seit 2007. Die BoE ist nach dem amerikanischen Federal Reserve die zweite bedeutende Notenbank, die seit der Finanzkrise an der Zinsschraube dreht.
Die US-Notenbank hat seit 2015 den Leitzins auf 1 bis 1,25% erhöht. Die Europäische Zentralbank hat ihren Satz zwar noch nicht angehoben, fährt aber ihre Obligationenkäufe allmählich zurück und signalisiert so ein Ende des billigen Geldes. Die Schweizerische Nationalbank geht noch immer von einer längeren Periode tiefer Zinsen aus.
Die Märkte hatten mit dem Zinsschritt in Grossbritannien gerechnet. Notenbankchef Mark Carney sowie eine Mehrheit der neun Ausschussmitglieder hatten sich in den vergangenen Wochen mehr oder weniger explizit für eine Zinserhöhung ausgesprochen.
Mit der Abkehr vom rekordtiefen Niveau zurück auf 0,5% bewegt sich der Zins noch immer auf sehr tiefer Stufe. Nach der letzten Anhebung vor zehn Jahren hatte er noch bei 5,75% gelegen.
Zuletzt hatte die Bank of England im vergangenen August die Zinszügel weiter gelockert, um die anfängliche Schockwirkung nach der Brexit-Abstimmung abzufedern. Die stark anziehende Inflation hat die Geldhüter nun bewogen, zumindest diesen Schritt rückgängig zu machen.
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