Zurück zur Übersicht
15:30 Uhr - 28.03.2019

Investis läuft es im Kerngeschäft rund

Die Immobiliengesellschaft hat im vergangenen Jahr mehr Mieteinnahmen erzielt. Das Servicegeschäft bremste die von Einmalfaktoren geprägte Gewinnentwicklung.

Das Immobilienunternehmen Investis (IREN 65.8 0.92%) steht auf zwei unterschiedlich erfolgreichen Beinen. Im Vermietungsgeschäft bestätigte sich der Wachstumstrend im vergangenen Jahr. Der Bereich Dienstleistungen stagnierte dagegen im Umsatz wie in der Ertragskraft. Gewinne aus dem Verkauf von Liegenschaften und der Erfolg aus Neubewertung hatten massgeblich Anteil an der Ergebnisentwicklung.

Die Fokussierung auf Wohnungen im mittleren Preissegment in der Genferseeregion zahlte sich aus. Der Mietertrag stieg 16% auf 55 Mio. Fr. Die Zunahme war zum grossen Teil auf neu erworbene Liegenschaften zurückzuführen. Aber auch auf vergleichbarer Basis gelang eine Steigerung um 1,7%. Damit lag Investis in der Zielbandbreite, die mit 1 bis 2% organischem Einnahmenwachstum umrissen wird.

Die Leerstandquote ging von 3,5 auf 2,9% zurück. Die Sollmiete ist auf 57,7 Mio. Fr. gestiegen. Würde die Gesellschaft das Mietpotenzial ausschöpfen, das der Markt in Genf und Lausanne hergibt, könnten die Mieteinnahmen um 13% oder 7 Mio. Fr. höher liegen. Das schätzt Finanzchef René Häsler an der Telefonkonferenz für Medien und Analysten.

Zuversicht im Kerngeschäft

CEO Stéphane Bonvin ist vor diesem Hintergrund auch zuversichtlich für das laufende Jahr. Im Unterschied zu anderen Gegenden der Schweiz, wo die Leerstandquote zunehme, stehe vor allem in Genf eine ungebrochene Nachfrage einem knappen Angebot gegenüber. «Das Argument zentrale Lage gewinnt an Bedeutung, und genau diese Eigenschaft können wir bieten», sagt Bonvin.

Der Wert des Portfolios von gut 2900 (im Vorjahr 2500) Wohnungen betrug Ende Jahr 1,34 Mrd. Fr. Das entspricht einer Zunahme um ein Fünftel im Vergleich zum Vorjahr. Im Schweizer Branchenvergleich rangiert Investis mit dieser Grösse im Mittelfeld.

Services ohne Schub

Im Segment Services stagnierte der Umsatz mit 148 Mio. Fr. Während die Liegenschaftenverwaltung eine geringe Zunahme verzeichnete, büsste der Bereich Facility Management Umsatz ein und blieb damit «unter den Erwartungen», wie CFO Häsler einräumt. Reorganisationskosten drückten zudem auf den Ertrag, sodass die operative Marge aus dem Vorjahr mit nun 5,2% nicht ganz erreicht wurde.

Am Ziel, mit Services im laufenden Jahr auf eine hohe einstellige Ebit-Marge zu kommen, hält Investis dennoch fest. Sie setzt dabei auf den Faktor Digitalisierung und hat sich an zahlreichen Start-ups beteiligt. Es braucht aber eine signifikante Steigerung, um das ambitionierte Ziel zu erreichen. Das wird im intensiven Wettbewerb nicht einfach sein.

Unveränderte Dividende

Wegen des verhaltenen Geschäftsgangs des Bereichs blieb das Betriebsergebnis der Gruppe auf Stufe Ebitda hinter den Markterwartungen.

Der Erlös von 12,8 Mio. Fr. aus dem Verkauf von zwei Liegenschaften führte zu einer markanten Gewinnsteigerung um ein Drittel auf 35,6 Mio. Fr. vor Neubewertung.

Der Erfolg aus Neubewertung lag fast auf Vorjahreshöhe, doch entfiel der Steuervorteil aus dem Vorjahr. So ging der Gewinn insgesamt leicht auf 54,5 Mio. Fr. zurück. Die Aktionäre sollen eine unveränderte Dividende von 2.35 Fr. aus Kapitaleinlagereserven erhalten.

Geringer Kursspielraum

Investis ist heute insgesamt fokussierter am Start als Anfang 2018. Der Rückzug aus dem Ferienwohnungsgeschäft in Crans-Montana Anfang 2019 wird einen von CFO Häsler nicht näher definierten positiven Betrag beisteuern.

Jüngst hat sich die Gesellschaft zudem beinahe ganz aus dem Entwicklungsgeschäft verabschiedet, indem sie die Beteiligung am Tourismusprojekt Dixence abgebaut hat.

CEO Bonvin begründet die Entscheide mit den attraktiveren Aussichten im Kerngeschäft. Weiteren Zukäufen ist er nicht abgeneigt, sofern der Preis stimmt. Die Verschuldung möchte er dazu aber nicht ausdehnen.

Nach der Zahlenpublikation haben die Investis-Aktien den Gewinn der Vortage nahezu preisgegeben. Auf Jahressicht verkehren sie in einer engen Bandbreite. Die Dividendenrendite von 3,7% ist ordentlich. Im Kurs ist aber eine stattliche Prämie auf dem inneren Wert enthalten, was substanzielle Kursfortschritte verhindert.

Die komplette Historie zu Investis finden Sie hier. »

Hat Ihnen der Artikel gefallen? Lösen Sie für 4 Wochen ein FuW-Testabo und lesen Sie auf www.fuw.ch Artikel, die nur unseren Abonnenten zugänglich sind.

Seite empfehlen



Kopieren Sie den Link [ctrl + c] und fügen Sie ihn in ein E-Mail ein [ctrl + v]. Aus Sicherheitsgründen ist kein Versand von E-Mails direkt vom VZ Finanzportal möglich.