Zurück zur Übersicht
07:32 Uhr - 26.03.2021

LM Group sieht Licht am Ende des Tunnels

Im vergangenen Jahr ging in Sachen Reisen kaum etwas. Das soll sich bald ändern.

Der Onlinereiseanbieter LM Holding sieht Licht am Ende des Tunnels: Das katastrophale Geschäftsjahr 2020 hat er wegen Reiseverboten und Ferienunlust aufgrund der Pandemie zwar mit hohem Verlust abgeschlossen. Doch für den Aufschwung sieht sich das Unternehmen mit Sitz in Chiasso (TI) gut gerüstet. Fraglich ist nur, wann es so weit sein wird.

Die Gesellschaft vermittelt Reisen über das Internet. Zum Geschäft gehören Internetseiten, über die sich Flüge, Hotels oder Reisepakete buchen lassen, aber auch solche, über die Angebote im Internet verglichen werden können. Als Bravofly Rumbo Group ging das Unternehmen 2014 an die Börse. Nach Übernahme von Teilen der britischen Lastminute.com gab es sich zunächst diesen weitaus bekannteren Namen. Seit vier Jahren firmiert es unter LM Group (LMN 34.20 +1.79%). Zur Holding gehören Onlinemarken wie Lastminute.com, Volagratis, Bravofly, Hotelscan, Jetcost oder Weg.de.

Hoher Verlust 2020

Wie im Februar mitgeteilt schloss die Gruppe 2020 mit einem Verlust ab. Am Ende des Coronajahres stand ein Minus von 62 Mio. €, im Vorjahr war noch ein Gewinn von 23,9 Mio. € angefallen. Das Bruttoreisevolumen ging 63% zurück auf 1,1 Mrd. €. Dementsprechend fiel der Umsatz im Kerngeschäft 62% auf 128,9 Mio. €. Beim Betriebsgewinn vor Steuern, Abschreibungen und Amortisationen (Ebitda, Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization) stand am Jahresende gar ein Minus von 97% auf nur noch 2,3 Mio. €.

Wie in vorangegangenen Meldungen versuchte das LM-Management den Fokus jedoch auf das Licht am Ende des Tunnels zu lenken. Seit der letzten Februarwoche bis jetzt verspüre das Unternehmen einen leichten Anstieg der Buchungen. Als Grund dafür nennt es vor allem die positiven Nachrichten zur Impfkampagne in Grossbritannien. Dort sind bereits mehr als 40% der Bevölkerung geimpft. Im wichtigen deutschen Markt hingegen liegt ebenso wie in der Schweiz die Impfquote unter 10%. Hier rollt noch die dritte Welle an.

Cash-Position ausgebaut

Vergangenen Mai, mitten in der ersten Welle, hatte LM-Group-CEO Marco Corradino im Gespräch mit «Finanz und Wirtschaft» erklärt, das Unternehmen werde die Krise aus eigener Kraft überstehen. Eine Kapitalerhöhung, die damals zur Diskussion stand, scheint vom Tisch. Das Unternehmen konnte den Cash-Bestand trotz der Krise 3,4% ausbauen auf 138 Mio. €.

«Im Jahr 2020 haben wir uns auf Cash-Management und Kostenreduzierung konzentriert», erklärte nun Andrea Bertoli. «Nun verfügen wir mehr denn je über eine solide Finanzstruktur mit einem komfortablen Cash-Polster.» Bertoli amtiert als stellvertretender CEO, da Corradino die Führung des Unternehmens im Sommer abgeben wird. Das Geld verschafft der LM Group Spielraum für Zukäufe. «Wir sind bereit und in der Lage, dies zu nutzen», erklärte Bertoli weiter.

Ein Plus von 80% in sechs Monaten

Die Titel der LM Group sind in den vergangenen Tagen bereits gut gelaufen. Seit Ende Februar steht ein Plus von mehr als 20% auf dem Kurszettel. In den vergangenen sechs Monaten konnten sie gar mehr als 80% an Boden gutmachen. Die vorsichtigen Öffnungen in einigen Ländern zeigen, dass der Appetit auf Reisen da ist. Die Papiere der LM Group könnten weiter profitieren.

Die komplette Historie zu LM Group finden Sie hier.»

Hat Ihnen der Artikel gefallen? Lösen Sie für 4 Wochen ein FuW-Testabo und lesen Sie auf www.fuw.ch Artikel, die nur unseren Abonnenten zugänglich sind.

Seite empfehlen



Kopieren Sie den Link [ctrl + c] und fügen Sie ihn in ein E-Mail ein [ctrl + v]. Aus Sicherheitsgründen ist kein Versand von E-Mails direkt vom VZ Finanzportal möglich.