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11:57 Uhr - 25.01.2018

Pfund-Anleger setzen auf weichen Brexit

Die britische Währung klettert gegenüber dem Dollar wieder auf Vor-Brexit-Niveau. Sie bleibt jedoch anfällig.

Der Optimismus hat sich an den Währungsmärkten durchgesetzt. Das britische Pfund klettert am Donnerstag zeitweise über die Marke von 1.43 $ und kehrt damit erstmals seit Juni 2016 auf das Niveau vor der Brexit-Abstimmung zurück. Noch vor einem Jahr pendelte es um die Marke von 1.20 $.

Auch gegenüber dem Franken macht die britische Valuta weiter an Boden gut. Aktuell notiert sie bei 1.35 Fr. und damit 10% über den Tiefstständen nach dem Brexit-Votum.

Spekulanten setzen auf Übergangsphase

Angetrieben wird das Pfund hauptsächlich von Spekulanten, die auf eine einvernehmliche Lösung in den Austrittsverhandlungen zwischen der Europäischen Union und Grossbritannien setzen. Gleichzeitig profitiert es von der Schwäche des Dollars.

Gemäss Daten der Commodity Futures Trading Commission liegen die Long-Positionen der Währungshändler auf dem höchsten Stand seit vier Jahren. Den Optimismus gestärkt haben in den vergangenen Tagen die sich mehrenden Anzeichen, dass der Austrittstermin Ende März 2019 durch eine Übergangsphase verlängert wird.

Politische Unterstützung

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte am Wochenende gesagt, er sehe Möglichkeiten, dass Grossbritannien hinsichtlich der Handelsabkommen eine eigene Lösung zugestanden werde. Am Mittwoch bekräftigte auch Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel, dass sie weiterhin auf eine starke Partnerschaft mit dem Vereinigten Königreich setze.

«Die Zustimmung zu einer Übergangsphase würde die Unsicherheiten für die Wirtschaft, die Haushalte und die Finanzmärkte deutlich senken», sagte Lee Hardman, Währungsspezialist von MUFG, gegenüber der «Financial Times».

Thomas Flury, Währungsstratege der UBS (UBSG 19.37 -0.31%), glaubt, dass das Pfund an Stabilität gewinnt. «Die Märkte gehen immer stärker davon aus, dass ein abrupter Austritt Grossbritanniens im kommenden Frühling verhindert werden kann.»

Allerdings steht der Aufschwung des Pfunds auf tönernen Füssen. Neben den politischen Entwicklungen spielen auch die wirtschaftlichen Perspektiven in die Kursentwicklung hinein. Trotz Brexit-Unsicherheiten brummt der Arbeitsmarkt und wächst die Konjunktur weiterhin solide.

«Die Finanzmärkte preisen derzeit einen grossen Teil der optimistischen Prognosen in die Währung ein», sagt Stewart Robinson, Ökonom bei Aviva (AV. 521 -1.51%) Investors, gegenüber «Finanz und Wirtschaft». Allfällige Rückschläge würden sich seiner Meinung nach in Kursverlusten beim Pfund bemerkbar machen.

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