Der Versicherer hat im ersten Quartal selektiv agiert, um die Marge zu halten. Erkennbar sind weitere günstige Entwicklungen.
Zurich Insurance (ZURN 317.5 0.16%) macht es in allen drei Geschäftsbereichen richtig. Der am Mittwoch verbreitete Quartalsbericht belegt, wie der Versicherer in der umkämpften Schadenversicherung selektiv vorgeht, um nicht an Marge zu verlieren. In Nordamerika, wo die Kontrakte im vergangenen Jahr wegen der Hurrikan-Schäden unrentabel ausfielen, hat der Schweizer Konzern weniger Neugeschäft abgeschlossen.
Naturschäden auf Höhe der Vorjahre
Dennoch stiegen die Bereichseinnahmen 5% auf 9,3 Mrd. $. Ausgeweitet wurden die Volumen in Lateinamerika und – gestützt von einem Zukauf – in Asien/Ozeanien. Diese Regionen bringen zusammen ein Siebtel des Totals ein. Konzernchef Mario Greco schreibt den Aktionären in der Quartalsmitteilung, im Bereich Schadenversicherung seien die Zahlungen wegen Naturkatastrophenschäden von Januar bis März auf Höhe des mehrjährigen Durchschnitts ausgefallen.
Weiterhin expansiv ist die Zurich-Gruppe im Segment Lebensversicherung. Das Neugeschäft wurde 7% auf 1,3 Mrd. $ vergrössert. Der Absatz anlagegebundener Verträge bringt Kommissionen ein und hat zugleich den Vorteil, wenig Eigenkapital zu binden.
Einträgliche Honorare
Stabil auf gut 0,7 Mrd. $ hielten sich im ersten Jahresviertel die Honorare, die der Schweizer Konzern für den Betrieb der amerikanischen Farmers-Versicherung kassiert. Da die Farmers-Genossenschaft die Risiken und Chancen der Kundenkontrakte trägt, ist dieser Geschäftsteil für Zurich Insurance gefahrenarm.
Noch nicht in den Quartalsvolumen enthalten sind die Akquisition des australischen Lebensversicherungsgeschäfts der Bankgruppe ANZ und der Erwerb weiterer Südamerika-Aktivitäten.
Gewinnerwartung bestätigt
Ergebniszahlen wird der Konzern mit dem Semesterbericht am 9. August veröffentlichen. Die günstige Trendmeldung für das erste Quartal entspricht dem, was die Investoren erwartet hatten. «Finanz und Wirtschaft» schätzt, dass die Zurich-Gruppe im gesamten Jahr bis 15% mehr Überschuss erzielen wird. Diese Prognose geht davon aus, dass der Konzern effizienter wird und dass in Summe geringere Naturschäden als 2017 zu bezahlen sein werden.
Gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis von 14 notieren die Aktien im oberen Bereich der historisch verzeichneten Bewertungen. Gestartet hat das Unternehmen das Programm, bis 1% der Aktien vom Markt zu kaufen und anschliessend zu vernichten. Dies mag den Valoren eine Stütze verleihen. Für mehr reicht es wohl nicht. Zu vermuten ist, dass sich Zurich Insurance in nächster Zeit parallel zum Gesamtmarkt entwickeln werden.
Die komplette Historie zu Zurich Insurance finden Sie hier. »
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