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16:59 Uhr - 04.08.2015

Syngenta: Gegenwind für Monsanto

Die Monsanto-Attacke auf Syngenta ruft angeblich die deutsche BASF auf den Plan.

Der deutsche Chemiekonzern BASF (BAS 79.39 0.27%) könnte den Übernahmekampf um Syngenta (SYNN 410.6 0.54%) weiter anheizen. Die Deutschen hätten sich von Banken Kreditzusagen für einen allfälligen Kauf von Syngenta geben lassen, meldete am Montag die Nachrichtenagentur Reuters mit Verweis auf anonyme Quellen.  Daraufhin avancierten die Aktien von Syngenta.

BASF wolle aber nur aktiv werden, wenn Monsanto (MON 103.06 0.76%) eine Übernahmeofferte für Syngenta auf den Tische lege. BASF sei mit dem Status Quo in der Agrochemieindustrie zufrieden, würde aber handeln, wenn ein Zusammengehen von Monsanto mit Syngenta droht. Die beiden letztgenannten wären zusammen rund 2,5 mal so gross wie der nächstfolgende Mitbewerber, Bayer Crop Science, heute hinter Syngenta die Nummer zwei in der Pflanzenschutzchemie. BASF ist als weltweit drittgrösster Pflanzenschutzhersteller nochmals deutlich kleiner. Monsanto hatte Syngenta im April einen informellen Übernahmevorschlag unterbreitet, den der Basler Konzern aber vehement ablehnt, auch aus kartellrechtlichen Gründen.

Allerdings ergäben sich aus einem Zusammenschluss von Syngenta mit BASF wohl noch bedeutendere Wettbewerbsprobleme, denn die Überschneidungen der beiden pflanzenschutzlastigen Unternehmen wären geographisch und produktemässig einiges grösser als eine Kombination  Monsanto-Syngenta. Monsanto ist vor allem im Saatgutgeschäft und dort in Nord- und Südamerika stark. BASF ist im Saatgutmarkt nur mit Lizenzprodukten (pikanterweise von Monsanto) präsent.

Ein verwegenes Szenario zum BASF-Mitbietergerücht präsentiert Kepler Cheuvreux: Was, wenn BASF tatsächlich gegen Monsanto mitbieten würde, worauf sich Monsanto zurückzöge, um darauf von BASF deren angestammtes Pflanzenschutzgeschäft angeboten zu erhalten? Monsanto käme so zu einem substanziellen Pflanzenschutzgeschäft, BASF hätte sich Syngenta einverleibt und wäre damit endlich auch im Saatgutgeschäft mit eigenen Produkten vertreten. Als grosser Chemiekonzern könnte sich BASF den Kauf wohl leisten. Doch Kepler Cheuvreux sieht auch ein Hindernis für einen solchen Deal: Den «Kulturschock» innerhalb von BASF angesichts eines solchen Vorgehens.

Die komplette Historie zu Syngenta finden Sie hier.»

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